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Feuerwehr Moderne Technik, die begeistert

Ein neues Einsatzfahrzeug wurde bei der Zerbster Ortsfeuerwehr in den Dienst gestellt.

Von Thomas Kirchner 23.10.2018, 01:01

Zerbst l Ein nagelneues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug – kurz HLF – rollt durch Nebelschwaden, mit Blaulicht und Martinshorn durch das sich langsam öffnende Rolltor der Zerbster Feuerwache. Die Kameraden stehen Spalier. Sie freuen sich über ihr neues, modernes Fahrzeug, das über jede Menge Hightech verfügt.

385.000 Euro wurden in das neue Einsatzfahrzeug investiert. Das Besondere daran: Seit Jahren hat das Land Sachsen-Anhalt mal wieder Fördermittel zu Verfügung gestellt, nämlich 190.000 Euro. Der Rest kam aus dem Stadthaushalt.

„Nun will ich aber ein bisschen Wasser in den Wein gießen und unsere Dankbarkeit gegenüber dem Land etwas schmälern“, konnte sich Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) einen kleinen Seitenhieb in Richtung Magdeburg dann doch nicht verkneifen.

Das Land habe um die Fördermittel bereitstellen zu können, vorher die Ivestitionsmittel für die Kommunen gekürzt und damit den Topf für die Feuerwehren geschaffen.

„Insofern haben wir uns das Fahrzeug dann doch selber gegönnt. Allerdings hätten die Fördermittel ja auch in eine andere Kommune gehen können, also ein Dank an das Innenministerium“, sagte Dittmann schmunzelnd.

Der Rathauschef wies darauf hin, dass es in den vergangenen Jahren drei Investionsschwerpunkte gab: die Sanierung und Ausstattung von Kitas und Schulen, der Breitbandausbau in allen Ortschaften der Einheitsgemeinde „und der dritte Schwerpunkt ist, dass wir seit Jahren massiv in die Ausstattung unserer Ortswehren investieren“, zählte er auf.

Seit seinem Amtsantritt 2012 seien neue Fahrzeuge in Lindau, Garitz, Deetz und Zerbst in Dienst gestellt worden, zuletzt vor wenigen Wochen sieben Mannschaftstransportfahreuge.

„Allein schon daran kann man festmachen, welchen Stellenwert das Thema Brandschutz im Rathaus und im Stadtrat hat“, so Dittmann.

Er dankte allen Einsatzkräften sowie den Familien und Freunden, die hinter ihnen stehen, für ihren unermüdlichen Einsatz.

„Als klar war, dass wir ein neues Fahrzeug bekommen werden, hatte ich zunächst einmal banale Angst“, gab Ortswehrleiter Steffen Schneider in seiner Ansprache zu. Die Bestellung erfolge über die zentrale Beschaffung des Landes. „Das bedeutet: Vorgaben“, sagte Schneider.

Er habe Bedenken gehabt, ob das HLF überhaupt für Zerbst in Frage komme, „denn am Ende müssen wir damit arbeiten“, so Schneider und er fügte hinzu: „Wo wir Mitspracherecht hatten, war bei der Beladung und der Einrichtung des neuen HLF.“ Das habe man auch genutzt und stundenlang mit der Wehrleitung, den Gruppenführern und Maschinisten zusammengesessen und beraten, was an Ausstattung alles nötig und sinnvoll ist.

Am Ende sei das gelungen und in der Summe habe alles gepasst. „So können wir mit Stolz sagen: Wir haben ein neues, mit modernster Technik ausgestattetes Einsatzfahrzeug“, freute sich Ortswehrleiter Steffen Schneider.

Kreisbrandmeister Heiko Bergfeld konnte am Ende noch mit einer guten Nachricht aufwarten. „Bis zum Ende des Jahres wird das neue Fahrzeug noch ein Mehrplatz Messgerät im Wert von 5 000 Euro erhalten, finanziert durch einen Sponsor“, erklärte Bergfeld.

Dieses Gerät könne bis zu neun verschiedene gasförmige Gefahrenstoffe messen. Ab kommendem Jahr sei das Fahrzeug auch für Aufgaben im Katastrophenschutz beim Landkreis eingeplant.

In einem waren sich alle Redner einig: „Möge das neue Einsatzfahrzeug die Kameraden immer gesund und unversehrt aus den Einsätzen ins Gerätehaus zurückbringen.“