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Feuerwehr Treffen der Altehrwürdigen

Die Stadt Zerbst lud die Mitglieder der Altersabteilungen der Ortsfeuerwehren zum Beisammensein sein. Das ist Tradition.

Von Thomas Kirchner 21.11.2016, 23:01

Zerbst l Gut 65 Gäste haben sich im Saal der Raststätte Jütrichau eingefunden, um bei Kaffee und Kuchen das Jahr ausklingen zu lassen. Alle Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilungen der Ortsfeuerwehren der Stadt Zerbst waren zu der traditionellen Veranstaltung eingeladen.

Stadtwehrleiter Denis Barycza hieß die Kameraden auf das Herzlichste willkommen. In seiner kurzen Begrüßungsrede informierte der Zerbster Feuerwehrchef die anwesenden noch einmal über Einsätze der zurückliegenden elf Monate. Rund 400 Einsätze haben die Wehren bisher 2016 absolviert. Dabei hob er einen der Einsätze besonders hervor. Ein Waldbrand Ende August forderte den Einsatzkräften alles ab. 16 von 26 Wehren, insgesamt 154 Kräfte waren gut zwölf Stunden im Einsatz. Barycza dankte allen Kameraden für ihren Einsatz und die gute Zusammenarbeit bei allen Einsätzen.

Ein großer Dank ging auch an die Adresse der Stadtverwaltung Zerbst für die außerordentlich gute Zusammenarbeit sowie für stets offene Ohren in der Verwaltung, und auch in der Person des Bürgermeisters. Außerdem dankte er auch den Alters- und Ehrenabteilungen der einzelnen Ortsfeuerwehren für ihre Arbeit.

Der Stadtwehrleiter riss auch das aktuelle Thema „neues Feuerwehrgesetz“ kurz an. „Die Anhebung der Altersgrenze für aktive Mitglieder sorgt für reichlich Diskussion“, sagte der Wehrleiter.

Bisher ist für die erfahrenen Mitglieder in den freiwilligen Feuerwehren mit 65 Schluss. Das Gesetz hat dieses Alter als Höchstgrenze festgesetzt, unabhängig vom Gesundheitszustand. Das Innenministerium will nun nachbessern und die Grenze um zwei Jahre anheben. An dieses Thema knüpfte auch Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) in seinem Grußwort gleich eingangs an. „Vielleicht sehen wir sie ja demnächst nicht nur mehr zum Kaffee, sondern auch aktiv bei Einsätzen“, witzelte Dittmann mit einem Augenzwinkern. Auch der Bürgermeister dankte sowohl den ehemaligen als auch den aktiven Kameraden für ihren geleisteten Dienst.

Auch Dittmann freute sich über die gute Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Wehr. „Wir treffen keine Entscheidungen im stillen Kämmerlein. Alles, was es zu entscheiden gibt, wird in Arbeitsgruppen besprochen, diskutiert und gemeinsam auf den Weg gebracht“, betonte er.

Der Bürgermeister informierte weiter darüber, dass die Stadt Zerbst in den kommenden Jahren mehr als eine Viertelmillion Euro in die Ortswehren investiert, und das ganz ohne Fördermittel. Allein 210.000 Euro sind für die Restzahlung des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuges, welches Anfang kommenden Jahres nach Deetz ausgeliefert wird, vorgesehen. Weitere 80.000 Euro kostet der neue Einsatzleitwagen, der 2018 für die Zerbster Wehr angeschafft wird.

Kreisbrandmeister Heiko Bergfeld zeigte sich besorgt über den Rückgang aktiver Kameraden in den Einsatzgruppen der Wehren des Landkreises Anhalt-Bitterfeld von Januar 2013 bis Dezember 2015 um durchschnittlich 8,5 Prozent. „Wenn das so weiter geht, sehe ich hier einigenorts die Einsatzbereitschaft gefährdet“, betonte Bergfeld.

Der Kreisbrandmeister lobte wie schon der Stadtwehrleiter Barycza die Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und der Stadtverwaltung Zerbst, insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister.

„Bei der Ausstattung und Zurverfügungstellung von Geldern für den abwehrenden Brandschutz ist die Stadt Zerbst im Landkreis in einer führenden Position“, beschrieb Bergfeld die Situation in Zerbst.

„Ein Problem ist noch die veraltete Leitstellentechnik“, informierte Heiko Bergfeld weiter. Das neue System sollte schon im Frühjahr diesen Jahres an den Start gehen, ist aber verschoben auf irgendwann 2017, über einen genaueren Termin konnte er nicht informieren. Auch auf die Gründe der Verzögerung ging der Kreisbrandmeister nicht näher ein. „Das ist so ähnlich wie beim Berliner Flughafen BER“, verglich Bergfeld die Situation.

Einig waren sich alle drei Redner in der Sorge um die Nachwuchsgewinnung.

Besonders die Einsatzgruppen haben teilweise erhebliche Probleme. Wenn sich in diesem Bereich kurz- und mittelfristig nichts ändere, oder eine Wende des Abwärtstrends in einigen Wehren gelinge, müsse auch über die Zusammenlegung von Wehren nachgedacht werden.

Im Anschluss an Kaffee und Kuchen ehrte der Feuerwehrverband Köthen-Zerbst/Anhalt zahlreiche Mitglieder mit einem Ehrenpräsent für ihre langjährige Dienste in den Ortsfeuerwehren der SEinheitsgemeinde Zerbst. „Viele Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilungen sind noch immer helfende Hände bei den aktiven Kameraden, die diese dankend annehmen“, betonte Verbandsvorsitzender Tobias Möhsner bei der Ehrung. „Euch allen gilt unser Dank und Respekt“, so Möhsner weiter.