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Feuerwehr Vorfreude auf das neue Fahrzeug

Zur letzten Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Deetz gab es einen Rückblick auf 2016 mit sechs Bränden.

Von Petra Wiese 18.01.2017, 07:00

Deetz l Nach genau 38073 Tagen Bestehen der Deetzer Ortsfeuerwehr zog Ortswehrleiter Denis Hofmann am Tage des Zusammenschlusses mit der Ortsfeuerwehr Straguth-Badewitz Bilanz über das Jahr 2016. Er blickte auf ein „sehr ereignisreiches Jahr“ zurück. Drei Abgänge hatte die Ortswehr zu verzeichnen, ein neues Mitglied konnte gewonnen werden, so dass es am Jahresende 27 aktive Mitglieder gab. Bei den Ausbildungsdiensten habe man wieder viel Wert auf eine professionelle , interessante und abwechslungsreiche Mischung gelegt, blickte Hofmann zurück.

Einen großen Stellenwert nahmen die wichtigen Grundtätigkeiten ein. Dabei wurde im vergangenen Jahr Wert darauf gelegt, die Zusammenarbeit der Mannschaft zu stärken. Dahinter stecken eine gute Befehlsgebung des Zug- und Gruppenführers und das sichere Anleiten der Truppmänner durch den Truppführer. Effektive Kommunikation spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle.

Auf dem Ausbildungsplan standen der Löschangriff mit Wasser oder Schaum, die technische Rettung mit hydraulischen Rettungsgeräten, die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger, die Rettung von Personen aus schwierigen Lagen, der ABC-Einsatz. Auch an Schwerpunktobjekten wurde geübt, wie bei Wiesenhof in Reuden-Süd, auf dem Europa-Jugendbauernhof und in der Deetzer Kita. „Seine Objekte zu kennen, ist wichtig und hilft im Einsatzfall sich zurecht zu finden“, sagte Hofmann.

Ein Höhepunkt war das Ausbildungswochenende im September. Mit Stephan Wornowski war der Kreisausbilder für die Maschinisten dabei, die Atemschutzgeräteträger wurden unter erschwerten Bedingungen zur Menschenrettung in den Innenangriff geschickt, und auch die Verschwiegenheitspflicht wurde in der Theorie beleuchtet.

Über 800 Stunden Standortausbildung wurden geleistet. Mehr als 100 Stunden wurden in die Wartung und Pflege der Technik und des Gerätehauses investiert, ebenso viele Stunden in Dienstversammlungen und Veranstaltungen. Die Stunden der Ausbilder, Gerätewart, Kinder- und Jugendfeuerwehr und das Blas-orchester sind dabei nicht eingerechnet.

Zwei Kameraden nahmen erfolgreich an der Grundausbildung teil, mehrere besuchten Lehrgänge auf Kreisebene oder an der Landesfeuerwehrschule – weitere 500 Stunden, die an Freizeit eingebracht wurden. „Ich bin sehr stolz, dass unsere Kameraden ein so hohes Interesse an der Ausbildung zeigen“, so der Ortswehrleiter.

Die Einsatzstatistik des vergangenen Jahres weist 17 Mal Fehlalarm von Brandmeldeanlagen auf – so begann das Jahr und mit einem solchen Fehlalarm endete das Jahr 2016 für die Deetzer Kameraden. Ansonsten gab es sechs Brände, drei davon waren Großbrände, drei technische Hilfeleistungen, ein Einsatz des GW-Atemschutzes bei einem Schornsteinbrand und ein sonstiger Einsatz. Denis Hofmann: „Ein eher ruhiges Jahr in Bezug auf die realen Einsätze“. Die beste Nachricht sei gewesen, dass die Deetzer den Titel „Öl-Wehr“ endlich ablegen konnten.

Auf drei Ereignisse verwies der Ortswehrleiter, die allen wohl besonders im Gedächtnis geblieben sind: der Brand in der Mülllagerhalle der Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke in Straguth im Mai, Ende Juni der Waldbrand im Land- kreis Wittenberg und der Waldbrand am 31. August bei Golmenglin. 13 Kameraden rückten zu den ersten beiden Einsätzen aus, 17 Deetzer waren bei letzterem vor Ort. Die Deetzer Ortsfeuerwehr kam insgesamt auf eine Einsatzzeit von 650 Stunden.

Im Mittelpunkt standen in den vergangenen Monaten auch die Vorbereitungen für die Beschaffung des neuen HLF 20, die schon 2015 begannen. Die Arbeitsgruppe Fahrzeugbeschaffung legte fest, welche Ausstattung notwendig ist und auf was grundsätzlich verzichtet werden kann, beispielsweise wartungsintensive Einbauten, wie eine Schaumzumischanlage. Statt dessen soll es ein robustes Fahrzeug mit einer umfangreichen Beladung werden.

Der Auftrag wurde ausgelöst. Die Rohbauabnahme war bereits im Oktober. „Nun zählen wir die Tage, bis wir im März das Fahrzeug aus Ulm abholen und in den Dienst stellen können“, frohlockte Denis Hofmann, der vor allem Thomas Sanftenberg von der Stadtverwaltung Zerbst für seine Geduld und Unterstützung bei der Angelegenheit dankte.

Im vergangenen Jahr konnte nun endlich die seit der Fertigstellung des Gerätehauses vorhandene Schotterschicht durch eine Asphaltschicht ersetzt werden. Die neue Einfahrt wurde über die Stadt finanziert. Nun müsse man auch deutlich seltener das Gerätehaus reinigen, freute sich der Ortswehrleiter. Mit finanziellen Mitteln der Stadt und des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Deetz konnte auch der Parkplatz an der Rückseite des Gerätehauses und die erforderlichen Fußwege hergestellt werden. Zwei volle Wochenenden legten hier Kameraden und Fördervereinsmitglieder Hand an.

Die Fahrzeughalle selbst konnte 2016 mit Hilfe der Stadt und des Fördervereins gestrichen werden. Begonnen wurde auch der Ausbau eines Fitnessraumes für die Kameraden. Hier soll ihnen vor allem in den Wintermonaten die Möglichkeit geboten werden, etwas für die körperliche Fitness zu tun, denn die Anforderungen an Atemschutzgeräteträger werden immer höher. Eine Fertigstellung ist in diesem Jahr geplant.

Ein besonderes Dankeschön schickte der Ortswehrleiter an Ingelore und Rudi Hanscher, die bei allen Diensten, die in Deetz stattgefunden haben, und beim Ausbildungswochenende immer leckeres Essen zubereiteten. An engagierten Kameraden hob Denis Hofmann Clemens Blumhagel, Alexander Bergfeld, Fabian Steinke, Domenik Lindenau und Nils Steinke hervor, die in besonderem Maße Einsatz gezeigt und ihre Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit gestellt haben. Er dankte den Teams der Jugendwehr, der Kinderfeuerwehr und des Blasorchesters für ihr Engagement. Nicht zu vergessen dankte er auch den Vertretern der Stadt und der Stadtwehrleitung für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung.

Im Angesicht des Zusammenschlusses der Deetzer und der Straguth-Badewitzer Ortsfeuerwehr hielt es Denis Hofmann für angebracht, noch einmal die in Erinnerung zu rufen, die die Deetzer Ortsfeuerwehr aufgebaut haben: Otto Genz, Paul Schulze, Franz Hänze Sen., Otto Sandmann, Ernst Großkopf, Paul Stephan, Franz Hänze Jun., Wolfgang Piskol, Uwe Lehmann, Wolfram Thiele und Heiko Bergfeld. „Sie alle haben dafür gesorgt, dass man sich auf die Deetzer Feuerwehr als festen Bestandteil des Brandschutzes verlassen kann“, schloss Denis Hofmann die letzte Jahreshauptversammlung in der Geschichte der Ortsfeuerwehr Deetz.