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Feuerwehr Zerbst Einsätze einmal hautnah miterleben

Die Ortsfeuerwehr Zerbst veranstaltete zum 15. Mal einen Tag der offenen Tür und gab Einblicke in die ehrenamtliche Arbeit der Kameraden.

Von Daniela Apel 03.09.2018, 07:00

Zerbst. Viele Familien strömen am Sonnabendvormittag auf das Gelände der Zerbster Feuerwehr. Vor allem den Nachwuchs ziehen die Löschfahrzeuge und der Hubsteiger wie magisch an. Neugierig schauen sich die Mädchen und Jungen um. Die Technik der Kameraden fasziniert. Auch die Erwachsenen verfolgen interessiert das Geschehen.

Zum inzwischen 15. Mal findet der Tag der offenen Tür statt. Selbstverständlich sei das Angebot nicht, meint Ortswehrleiter Steffen Schneider im Blick auf die enorme Einsatzdichte in den zurückliegenden Monaten. Immerhin steckt eine Menge Vorbereitung darin, der Bevölkerung einen Blick hinter die Kulissen der Brandbekämpfer zu gewähren. Vom Einsatz der Kameraden während der Veranstaltung mal ganz abgesehen. Immerhin wollen sie den Bürgern demonstrieren, welche vielfältigen Aufgaben hinter ihrem gesellschaftlich wichtigen Ehrenamt stecken.

Sie wollen zeigen, was sich hinter den roten Autos mit dem Blaulicht und dem lauten Martinhorn verbirgt, das vor allem in der Nacht so manchen aufschreckt, wendet sich Schneider an die Besucher. „Wir machen das, um anderen zu helfen“, betont der Ortswehrleiter. Eine schlagkräftige Truppe weiß er da hinter sich.

„Alle Spinte sind voll – entgegen dem Trend“, erklärt Schneider hinsichtlich der schwierigen personellen Situation in manch anderen Ortsfeuerwehren der Einheitsgemeinde Stadt Zerbst. „Wir zählen derzeit 50 aktive Kameraden“, berichtet er. Auch die Nachwuchsarbeit läuft hervorragend – 20 Mitglieder umfasst die Jugendfeuerwehr, 14 die Kinderfeuerwehr „Löschbande“. Dennoch sei die Öffentlichkeitsarbeit wichtig, findet Schneider.

Man müsse im Gespräch bleiben und den Kontakt zu den Mitbürgern suchen. „Das wirkt insgesamt für das System freiwillige Feuerwehr“, meint Bürgermeister Andreas Dittmann. Er zollt allen Aktivitäten und Initiativen Anerkennung, neue Mitglieder für die einzelnen Ortswehren zu gewinnen.

Das Konzept der Zerbster beinhaltet mehrere Vorführungen. Zum Auftakt absolviert die Löschbande die seit diesem Jahr offiziell in Sachsen-Anhalt als Wettkampf definierte Kinderstafette. Da müssen die Mini-Blauröcke unter anderem ein Strahlrohr kuppeln, eine ohnmächtige Person in die stabile Seitenlage bugsieren und verschiedene Knoten binden und das alles auf Zeit.

Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr zeigen die Rettung einer Person von einem Balkon. Vom Anruf bei der Leitstelle über das Anrücken mit dem Feuerwehrfahrzeug bis zur Übergabe der Stoffpuppe an den Rettungsdienst reicht das Szenario, bei dem ebenfalls der Hubsteiger zum Einsatz kommt.

Steffen Schneider übernimmt die Moderation und erläutert das Vorgehen – auch bei der Abschlussübung, bei der die aktiven Kameraden den „typischen Stadtcrash“ simulieren: Ein Moped ist unter ein Auto gerutscht, der Mopedfahrer unter dem Pkw eingeklemmt. Routiniert gehen die Einsatzkräfte vor, um das Unfallopfer hervorzuholen, ohne es weiter zu verletzen.

Mit dieser erfolgreichen Demonstration klingt der Tag der offenen Tür schließlich aus, der noch weit mehr zu bieten hat. So stehen die Kinder geduldig für eine Rundfahrt mit dem Feuerwehrauto an, lassen sich ihre Gesichter schminken oder tollen über die Hüpfburg. Auch der traditionelle Wettkampf im Bierkistenstemmen darf nicht fehlen, bei dem die Mannschaften der Zerbster Ortswehr ihre Titel verteidigen.