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Flüchtling ertrunken Schwierige Ermittlung nach Badeunfall

Zeugenaussagen gehen weit auseinander. Keine neuen Erkenntisse zum Tod des 16-jährigen Schülers am Parchauer See.

22.06.2017, 20:05

Parchau (pa) l Die Ermittlungen zum Tod des 16-jährigen Schülers der Diesterweg-Schule in Burg sind noch nicht abgeschlossen. Neue Erkenntnisse, wie es zu dem Badeunfall gekommen ist, liegen nach Auskunft von Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch auch zwei Tag nach dem Unglück noch nicht vor.

Kriebitzsch geht davon aus, dass die Auswertung der Zeugenaussagen noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Der Grund sei, dass die Angaben stark voneinander abwichen. „In einer so hoch emotionalen Situation ist das oft so, dass sich die Aussagen selbst bei den kleinsten Dingen gravierend unterscheiden“, so Kriebitzsch.

Die Schüler der 9. Klasse der Diesterweg-Schule seien mehr oder weniger alle in der Nähe der Badeplattform und damit auch nah am Unfalllort gewesen. Dennoch variierten die Angaben, wie weit vom Ufer entfernt der 16-Jährige gewesen sei. „Das geht von zwei bis zu 15 Metern“, so Kriebitzsch. Es gibt auch unterschiedliche Aussagen, ob der 16-Jährige, der als Flüchtling aus Afghanistan nach Deutschland kam, schwimmen konnte oder nicht und wie viele Jugendliche zum Zeitpunkt des Unfalls im Wasser gewesen sind.

Fest steht, dass ein Betreuer noch versucht haben soll, den 16-Jährigen zu retten, als dieser in Not geraten war. Aber ohne Erfolg. Fremdverschulden schließt die Polizei nach wie vor aus. Über eine Verletzung der Aufsichtspflicht liegen der Polizei laut Kriebitzsch derzeit keine Erkenntnisse vor.

Die Mitschüler des 16-Jährigen werden von der Schulpsychologin und von Jugendberatern der Polizei betreut.

Vor etwa einem Jahr ist in der Nähe von Biederitz in der Ehle ein 14-jähriger Junge aus Afghanistan ertrunken. Er war in Begleitung seiner Eltern.