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Frauenkloster Eine hundertprozentige Förderung

Der Zerbster Bürgermeister Andreas Ditttmann hat einen Förderbescheid für das Frauenkloster-Projekt entgegengenommen.

Von Daniela Apel 15.06.2019, 01:01

Zerbst l „Das ist der erste Stark-V-Bescheid für ein ehemaliges Frauenkloster. Auch die Größenordnung ist besonders“, gesteht André Schröder (CDU). Im Beisein der beiden Landtagsabgeordneten Dietmar Krause (CDU) und Holger Hövelmann (SPD) übergibt der Finanzminister den nicht unerheblichen Betrag von gut 2,03 Millionen Euro an Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD). Es handelt sich um eine hundertprozentige Förderung, bei welcher der Bund 90 Prozent trägt, während das Land den kommunalen Eigenanteil von zehn Prozent übernimmt.

Weitere Gelder aus dem so genannten Stark-V-Programm hat die Stadt bereits in neue Löschteiche investiert, zudem wird die Garitzer Kita dank dieser Mittel derzeit mit einer Wärmedämmfassade ausgestattet. Insgesamt erhält die Einheitsgemeinde knapp 2,5 Millionen Euro aus diesem Fördertopf.

Die deutlich höhere Summe fließt nun in die Instandsetzung und den Umbau des Klausurflügels des einstigen Zisterzienserinnenklosters, sprich, den hinteren Teil des Gebäudekomplexes an der Breite. Dort soll zum einen das Bau- und Liegenschaftsamt einziehen, das momentan seinen Sitz in der Puschkinpromenade hat. Das Haus sei allerdings stark sanierungsbedürftig, erläutert Nico Ruhmer, Amtsleiter für Zentrale Dienste, dem Minister. Auch nicht optimal sind die jetzigen Bedingungen für das historische Archiv, das neben dem Museumsdepot ebenfalls seinen neuen Standort in dem Objekt, das lange leer stand, finden soll.

„Nutzung ist der beste Denkmalschutz“, kommentiert Holger Hövelmann das Vorhaben, das der Landkreis mit einem eigenen Projekt unterstützt. Als Träger der Ganztagsschule Ciervisti nutzt jener bereits einzelne Räume, bislang verteilt auf das gesamte Gebäude. Zukünftig wird sich der Unterricht auf den an der Straße gelegenen Kasernenteil konzentrieren. Während eine Etage bereits genutzt wird, ist zusätzlich das zweite Obergeschoss zu erschließen. Dafür nimmt der Kreis gut 1,87 Millionen Euro in die Hand, wobei 90 Prozent der Mittel aus der Schulbauförderung stammen.

Über das Programm „Stadtumbau Ost“ setzt die Stadt zudem rund 564.000 Euro ein, um das Dach der früheren Klosterkirche zu sanieren. Das Gerüst steht bereits, in Kürze beginnen die Arbeiten. Wann der Startschuss für den Klausurflügel fällt, ist offen. „Mit der Übergabe des Förderbescheids können wir nun in die Ausschreibung der konkreten Planungsleistungen gehen“, sagt Andreas Dittmann. Die Vergabe soll im Juli erfolgen. Dann sind die Leistungsverzeichnisse zu erstellen, bevor die ersten Aufträge vergeben werden können. Mit einem Baubeginn rechnet Nico Ruhmer im vierten Quartal.

„Wir müssen dieses Jahr anfangen“, bezieht sich der Bürgermeister auf den engen Zeitplan, den auch der Minister als sportlich bezeichnet. „Bis zum 31. Dezember 2020 muss die Umsetzung erfolgen, die Abrechnung der Maßnahme bis zum 21. März 2021“, weist André Schröder auf die engen Fristen hin. „Ich kann nur wünschen, dass es keine Verzögerungen und bösen Überraschungen gibt“, bemerkt er.

Andreas Dittmann ist derweil froh, dass „wir auf der Zielgeraden“ sind. Ohne eine solch hundertprozentige Förderung könnte die Stadt das Projekt nicht stemmen, wie der Bürgermeister ausführt. Nun hofft er, dass die noch ausstehende Baugenehmigung durch den Kreis erteilt wird.