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Freigabe Zerbster Käsperstraße wieder frei

Gestern erfolgte die offizielle Übergabe der sanierten Käsperstraße. Damit ist erste Abschnitt zum Ausbau der Kreisstraße 1258 geschafft.

Von Daniela Apel 21.11.2019, 00:01

Zerbst l Bereits seit Ende Oktober ist die Zerbster Käsperstraße wieder für den Durchgangsverkehr geöffnet. Nun fand die offizielle Übergabe des sanierten Teilstücks zwischen Friedensallee und Gartenstraße durch alle Baubeteiligten statt. Auf einer Länge von rund 211 Metern wich das holprige Kopfsteinpflaster einer glatten asphaltierten 5,50 Meter breiten Fahrbahn, die beidseitig von einem jeweils 1,25 Meter breiten Radfahrstreifen gesäumt wird.

Von einem „vollgebundenen bituminösen Aufbau von 36 Zentimetern auf 20 Zentimetern hydraulisch gebundener Tragschicht“ sprach Landrat Uwe Schulze (CDU), sozusagen oberster Bauherr, handelt es sich hier doch um einen Abschnitt der Kreisstraße K 1258. An der Mitte Februar begonnenen Maßnahme beteiligte sich ebenfalls die Stadt Zerbst, die für die so genannten Nebenanlagen zuständig ist. Sie beauftragte zum einen das Setzen neuer LED-Straßenlaternen und den Neubau des Regenwasserkanals. Zum anderen ließ sie die Gehwege mit grauen Rechtecksteinen pflastern und auf der Südseite der Straße sechs Parkplätze – ebenfalls in Betonsteinpflaster – anlegen.

Weiterer Partner bei dem Gemeinschaftsprojekt waren der Abwasser- und Wasserzweckverband „Elbe-Fläming“ und dessen Dienstleister, die Heidewasser GmbH. In ihrer Verantwortung lagen die Modernisierung des Schmutzwasserkanals und der Trinkwasserleitung. Das einzige, was aussteht, sind die Ersatzpflanzungen für die gefällten Bäume. Allerdings werden nur einige der zwölf Bäume in der Käsperstraße einen Standort finden, die übrigen begrünen künftig die Adolf-Otto-Straße.

Die Bausumme für Kreis und Stadt bezifferte Schulze mit rund 778.000 Euro. „Diese Kosten wurden durch das Land Sachsen-Anhalt mit 80 Prozent über das Gesetz zur Finanzierung von Investitionen des kommunalen Straßenbaus gefördert“, bemerkte der Landrat, bevor er das Wort an den Zerbster Bürgermeister übergab. Andreas Dittmann (SPD) freute sich natürlich über die jetzt endlich erfolgte Sanierung des Kreisstraßenabschnitts der Käsperstraße. „Ich hoffe, dass die Baumaßnahme in der Friedensallee weitergeht“, ergänzte er. Denn dieser Teil der K 1258 befinde sich in einem noch schlechteren Zustand, gab der Bürgermeister zu bedenken, bevor er sich wieder dem aktuellen Projekt zuwandte.

Denn dieses sei nicht unumstritten gewesen, bezog sich Dittmann auf die finanzielle Beteiligung der anliegenden Grundstückseigentümer. Obwohl nur die Nebenanlagen beitragspflichtig sind, fallen die im Raum stehenden Summen enorm hoch aus. Von bis zu 15.000 Euro sprach der Rathauschef. Dies dämpfe die Begeisterung der Anwohner für die Maßnahme, war ihm bewusst.

Hinzu kam, dass der grundhafte Ausbau der Käsperstraße mitten in die Diskussion um die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge fiel. Inzwischen sind sich alle Parteien im Landtag einig, dass die Zwangsabgabe gestrichen werden soll. Allerdings ist völlig ungewiss, wie schnell das geschehen soll – bereits ab 2020 oder erst ab 2021. Vom definierten Stichtag und dem Eingehen der Schlussrechnung hängt jedoch ab, ob die Anlieger der Käsperstraße tatsächlich zur Kasse gebeten werden. Momentan gilt, sobald die Rechnung vorliegt, muss die Verwaltung die Bescheide erstellen. Bis jetzt ist die endgültige Abrechnung der Maßnahme noch nicht erfolgt.

Zu guter Letzt nutzte Dittmann die Gelegenheit, um den Landrat auf die unverständliche Unterbrechung des Radweges auf der südlichen Straßenseite hinzuweisen. Momentan endet der gepflasterte Radweg oberhalb der Gartenstraße an einer Grundstückszufahrt, der sich ein mit Hochborden eingefasster Grünstreifen anschließt. Dahinter beginnt dann der auf der Fahrbahn markierte Radfahrstreifen.

Das Einfachste wäre, den Bord zurückzunehmen und das Stück nachzupflastern, fand der Bürgermeister. „Wir haben Interesse an einer Lösung“, versprach Schulze: „Wir suchen nochmal das Gespräch mit der Landesstraßenbaubehörde.“ In deren Zuständigkeit fällt das Stück Straße, das Radfahrer derzeit zum Schlenker zwingt.