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Friedhof Neues Tor und gepflasterte Wege

Ein neuer barrierefreier Zugang auf dem Lindauer Friedhof ist nur ein Teil der derzeitigen und geplanten Veränderungen.

Von Petra Wiese 20.09.2018, 07:00

Lindau l Auf dem Lindauer Friedhof tut sich etwas. Da wird gelichtet, aufgeräumt, sauber gemacht. Der zweite Eingang konnte jetzt barrierefrei gestaltet werden. Die Treppen sind verschwunden, ein neues Tor wurde eingesetzt und der Weg gepflastert. Ein Schritt, um Struktur in den Friedhof rein zubringen. Weitere Schritte sollen folgen.

Der Lindauer Friedhof ist in kirchlicher Trägerschaft, wie neun andere der Parochie Lindau: Kerchau, Badewitz, Straguth, Zernitz, Reuden, Grimme, Deetz, Nedlitz und Hagendorf. Friedhofsgärtner gehören längst der Vergangenheit an, das heißt, alle Arbeiten müssen selber durchgeführt werden.

Auf dem Lindauer Friedhof wurde allerdings viele Jahre nichts gemacht, so Peter Gottschalk vom Gemeindekirchenrat. Nun befand das Gremium, dass ich etwas ändern müsste. Seit einigen Wochen werden jetzt auf dem Friedhof Arbeiten ausgeführt, die laut geltender Satzung längst hätten in die Wege geleitet werden müssen.

Dafür, dass es bislang nicht dazu kam, nennt Pfarrerin Salome Quos mehrere Gründe: Zum einen reichen die beiden Arbeitseinsätze im Frühjahr und Herbst bei weitem nicht aus, eine Grundpflege des Friedhofs zu gewährleisten, da dieser einfach zu groß ist. Zum anderen werden zunehmend Urnengräber den Einzel- und Doppelgrabstellen vorgezogen, so dass die zu bewirtschaftende Fläche immer größer wird. Die Fläche, die von Grabeignern zu pflegen ist, wird dagegen immer kleiner.

Bemühungen, ABM-Kräfte für die Sommermonate zu bekommen, waren bislang auch nicht erfolgreich. Hinzu kommt, dass immer wieder Grabstellen beräumt werden, dazugehörige Hecken und Bepflanzungen aber einfach stehen bleiben. Unkraut und Wildwuchs, aber auch privat angepflanzte Nadelgehölze breiten sich immer mehr aus.

Inzwischen sind Ergebnisse der Aufräumaktion über den Sommer schon deutlich sichtbar. Es gibt einige fleißige Helfer nicht nur aus der Kirchengemeinde. Aus eigener Kraft wäre das nicht zu schaffen, weiß Salome Quos, die dankbar für die Unterstützung durch Ortsbürgermeister Helmut Seidler ist. Das Zusammenspiel zwischen Kirche und Ortschaft funktioniere gut.

Helmut Seidler war es auch, der schon vor Jahren auf einen barrierefreien Zugang gedrängt hat. Aber auch die AgriCo hilft mit Technik aus, wenn nötig, stellte einen Radlader zur Verfügung und den Hänger, der mit allem entfernten Bewuchs, Unkraut etc. befüllt und dann abtransportiert wird.

Die Umsetzung der Friedhofssatzung soll dann mit neuen Plänen zur Belegung und einer Umstrukturierung frei gewordener Flächen einher gehen. Alles werde in Absprache mit dem Gemeindekirchenrat erfolgen. Niemand muss um seine Grabstelle fürchten, versicherte Salome Quos.

Ein neues Konzept soll auch für Gestaltungsmöglichkeiten erarbeitet werden. Hier bestehen schon Kontakte zur Hochschule Anhalt, um hier Studenten im Rahmen einer Bachelor- oder Masterarbeit mit ins Boot zu holen. Da soll es um Neuanpflanzungen von Bäumen und Gehölzen gehen, eine neue Urnengemeinschaftsanlage, Sitzgelegenheiten, Vorrichtungen für Gartengeräte und Gießkannen, Wasserbecken etc. Konkrete Vorstellungen gibt es noch nicht, nur soviel, dass „wir den großen Freiflächen einen parkähnlichen Charakter verleihen wollen“, so Peter Gottschalk.

Pfarrerin Quos hofft, dass sich die Besucher und Grabeig-ner mit der Zeit an die neue Gestaltung gewöhnen und sich über ein neues Aussehen, des Friedhofes freuen werden. Die Veränderungen, die in Gange sind, haben bislang kaum für Aufreger gesorgt, konnte Peter Gottschalk feststellen: „viele haben das sehr positiv aufgenommen.“

Seit Ende des 19. Jahrhunderts befindet sich der Lindauer Friedhof an seinem jetzigen Standort. Vorher wurden die Gräber um die Kirche angelegt. Am Wiesenweg befindet sich auch eine Friedhofskapelle, die genutzt wird. Das Gebäude ist in Ordnung. Im kommenden Jahr ist auch noch die Sanierung der Friedhofsmauer vorgesehen. In welchen Etappen das vollzogen werden kann, hängt mit davon ab, ob Fördergelder fließen oder nicht. Vom Friedhof ist derweil auch ein digitaler Plan in Arbeit, ergänzte Peter Gottschalk. Mit einer Drohne wurde das Gelände schon beflogen.