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Für Gartenfreunde Einblicke in privates Grün

Acht Stationen gibt es in diesem Jahr bei „Handwerk öffnet Gartentüren“ zu bewundern. Den Anfang macht der Alte Pfarrgarten in Dornburg.

Von Petra Wiese 06.05.2018, 06:00

Elbaue l Neugier ist erlaubt, ja ausdrücklich erwünscht. Einblicke in ihre Gärten und Werkstätten gewähren Handwerker und andere Gastgeber in der Elbaue zwischen Dornburg und Kämeritz. Kerzenmacherin Katrin Fahle und Töpfer Detlef Leps haben das Projekt ins Leben gerufen und Mitstreiter gefunden. Einige sind von Anfang an dabei, andere mal wieder, einer ist neu in diesem Jahr.

Insgesamt sind es acht Stationen, die am Sonntag, 27. Mai, in der Zeit von 10 bis 17 Uhr besucht werden können. Ob eine Tour mit dem Rad oder mit dem Auto bleibt jedem selber überlassen. Wer alle Punkte anlaufen möchte, kann entweder in Kämeritz oder in Dornburg beginnen. In Dornburg sind Besucher im alten Pfarrgarten willkommen. „Ein wildromantischer Wohlfühlgarten ist hier zu entdecken“, beschreibt es Iris Steinz von der örtlichen Kirchengemeinde. Ein kleiner Markt wird dort abgehalten. Claudia Paluszkewicz kündigte eine Näherin mit ihren Produkten an, Strickerinnen der Kirchengemeinde sowie die Schülerfirma „pick up“ mit Gegenständen aus Naturmaterialien. „Beginnen werden wir um 10 Uhr wieder mit einem Gottesdienst in der Kirche“, ergänzte sie.

Auf dem Elberadweg gelangen Gartenfreundenach Gödnitz, wo Katrin Fahle und ihre Familie die Gäste erwarten. In der Werkstatt präsentiert sie ihre neueste Kerzenkreationen, die auch zum Sommer passen. Gärtnerisch habe sie die Gemüsebeete zurückgefahren und mehr Beerensträucher angebaut, verriet sie. Natürlich wird es die begehrten Waffeln am Stiel geben. Die Wildkräuterwaffeln waren im vergangenen Jahr der Renner. Darauf wird sie sich einstellen.

In Flötz sollten Interessierte mehr Zeit einplanen, denn in dem kleinen Dorf stehen gleich drei Gärten offen. Bei Petra Leps sind zum einen der Kräutergarten am Ferienhaus Elbe und zum anderen der bäuerliche Nutzgarten anzuschauen. „Mein Thema ist Unkraut“, so Petra Leps, „nicht darüber ärgern, sondern etwas damit machen.“ So gibt sie Tipps zur Verwendung als Heilkräuter oder in der Küche. Was dabei herauskommen kann, darf bei ihr auch probiert werden. Nicht nur Kaffee, Kuchen und Herzhaftes gibt es, auch Holzkünstler Thomas Roye aus Aken wird erwartet. Zwischen 14.30 Uhr und 15.30 Uhr wird außerdem Bläsermusik mit dem evangelischen Posaunenchor erklingen.

Gegenüber in der Flötzer Seestraße findet der Selbstversorgergarten von Dieter Damm aller Wahrscheinlichkeit nach wieder seine Anhänger. Bereitwillig gibt der Senior seine Erfahrungen aus über 60 Jahren Kleingärtnerei weiter. Warum kommt die Petersilie nicht richtig? Warum vertragen sich Erbsen und Bohnen nicht? Wie können Tomaten am besten bewässert werden? Dieter Damm hat Antworten. Wer sich die ordentlichen Reihen und Beete anschauen will, muss allerdings an dem kleinen Gartenteich vorbei. Er werde dort Stühle aufstellen, frohlockte Dieter Damm. Den Wasserspielen könne er den ganzen Tag zuschauen. Er habe den Winter genutzt und ein paar Wasserräder gebaut, verriet er.

Dritter Anlaufpunkt in Flötz ist beim Imker Walter Friedrich. Er ist der Neue im Bunde in diesem Jahr. Im vergangenen Jahr hatte er schon spontan sein Tor geöffnet, in diesem Jahr nun offiziell. Und er hat einiges zu bieten. „Ich hoffe, dass wir bis dahin auch Honig haben“, sagte er.

Imkereiprodukte und Gartengeräte sind bei ihm zu haben. Das Bienenhaus kann angeschaut werden und auch die kleine Schmiede. Sogar das Schmiedefeuer will Walter Friedrich an dem Tag anfachen und um 14 Uhr eine Pflugschar ausschmieden. Pflug, Lochmaschine und ein Zerbster Korbwagen will der Flötzer auf seinem Hof ausstellen. „Es ist schön, wenn immer mal wieder was anderes zu sehen ist“, freute sich Katrin Fahle über die Teilnahme des Flötzers.

Ein Katzensprung ist es nach Walternienburg und von dort ein kleiner Abstecher nach Ronney. Auch das Umweltzentrum macht wieder mit bei dem Aktionstag. „Wir werden die Neuerungen in unserem Erlebnisgarten und im Bereich der Sinneswiese präsentieren“, so Birgit Jacobsen. Da wurde beispielsweise begonnen, einen kleinen Erinnerungswald anzulegen und der Sinnespfad wurde mit einem Kräutertempel ausgestattet. Mit Elfenbowle, Brennnessellimonade und Kräuterplätzchen können sich die Gäste stärken.

Zurück in Walternienburg gewährt Carmen Kühnel Einblicke in ihren romantischen Hofgarten der Pension, wo es sich verweilen lässt. ZUm Abschluss steht das Tor bei Detlef Leps in Kämeritz weit offen. Seine Werkstatt kann besichtigt werden. Passend zum Thema Garten wird er einige seiner handgemachten Töpferwaren anbieten. Ansonsten hofft er, dass im Garten noch die Pfingstrosen blühen und viele Besucher den Tag nutzen.