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Gartenverein Fallende Leerstandsquote in Zerbst

Trotz Pachtvertragskündigungen konnte die Leerstandsquote in der Kleingartensparte „Blume“ verringert werden. Gartenfeunde ziehen Bilanz.

Von Daniela Apel 10.03.2017, 01:00

Zerbst l Trotz krankheitsbedingter Abwesenheit von Vorstandsmitgliedern fand die Jahreshauptversammlung der Zerbster Kleingartensparte „Blume“ planmäßig statt. 42 Vereinsfreunde folgten der Einladung in die gleichnamige Gartengaststätte, um gemeinsam auf 2016 zurückzublicken und die kommenden Monate vorauszuschauen. Erfolge kamen genauso zur Sprache wie bevorstehende Herausforderungen und kritische Punkte.

Zu den erfreulichen Entwicklungen gehörte die Verringerung der Leerstandsquote. Von den 107 Gärten sind derzeit 16 nicht vergeben, das sind drei weniger als 2015. So konnten im vergangenen Jahr fünf leerstehende Parzellen neu verpachtet werden. Dem standen nur zwei gekündigte Gärten gegenüber, für die sich kein Nachfolger fand.

Zu dem positiven Trend trugen nicht zuletzt die polnischen Mitbürger bei, die in Zerbst arbeiten, hier eine neue Heimat gefunden haben und sich in der „Blume“ eine Parzelle zum Bewirtschaften und Erholen suchten. Die Befürchtung, dass die im Stadtverband der Kleingärtner beschlossene Aufnahmegebühr von 100 Euro abschreckend wirkt, hat sich nicht bestätigt.

Vielmehr verschwanden mit den Neuverpachtungen einige Schandflecken in der Anlage. In zwei anderen stark verwilderten Gärten beräumten Vereinsmitglieder den Unrat und entfernten Wildwuchs.

Überhaupt konnte der Vorstand immer wieder auf engagierte Gartenfreunde zählen, die tatkräftig mitanpackten, wenn eine Aufgabe anstand. Die weitere Instandsetzung der Gaststätte „Blume“ gehörte dazu. Für die Sanierung der vorab von drei Vereinsfrauen grundgereinigten Küche und den Sanitärräumen wurden zwar Firmen beauftragt, der Kellerbereich hingegen wurde komplett in Eigeninitiative in Angriff genommen – gefliest und gestrichen. Auch die Erweiterung der gepflasterten Außenfläche geschah durch Gartenfreunde, allein für Material und das Mieten des Baggers fielen Kosten an. Unterm Strich mussten deshalb nur rund 7900 Euro in die geschilderten Maßnahmen investiert werden.

Allerdings ist die Modernisierung des Lokals damit längst nicht abgeschlossen. Als nächstes ist dringend der Seitenbereich an der Kellertreppe trockenzulegen. Aber auch die Treppe des Haupteinganges ist zu erneuern, ebenso der Fußboden im Gaststättenbereich. Geplant ist darüber hinaus das Herrichten eines Biergartens vor der ehemaligen Tanzfläche. Die Umsetzung der Vorhaben hängt von der finanziellen Machbarkeit ab.

Dass es gelungen ist, die „Blume“ wieder an einen Zerbster Gastronomen zu verpachten, zählt ebenfalls zu den erfreulichen Fakten.

Doch auch einige Probleme wurden auf der Jahreshauptversammlung thematisiert. Demnach mussten einige Pächter teilweise mehrmals schriftlich gemahnt werden, weil aus ihren Gärten keine Zählerstände von Strom und Wasser erfasst und damit keine Rechnungen verschickt werden konnten. Aus dem Grund wurde 2016 erstmals vier Pächtern eine Mahngebühr von 5 Euro für den Mehraufwand der nicht gemeldeten Zähler auferlegt. Dies soll ab sofort verstärkt werden, um säumige Mitglieder zu einer besseren Zahlungsmoral zu bewegen.

Nachgedacht werden soll über eine Erhöhung des Betrages von momentan 8 Euro für eine nicht geleistete Pflichtstunde. Hintergrund ist, dass einige Gartenfreunde lieber bezahlen als sich für den Verein aktiv einzubringen.

Die Anwesenden erfuhren zudem, dass ein anderes Thema, das bereits seit Jahren für Diskussionen sorgte, gelöst ist: Die Hecke zur Kleingartenanlage „Weizenberge“ wurde vom benachbarten Verein bereits oberirdisch entfernt, der Aushub des Wurzelwerkes und die Begradigung des Weges erfolgt ebenfalls in Eigenverantwortung der Sparte. Dem voraus ging eine Umfrage unter den anliegenden „Blume“-Pächtern, wobei sich die Mehrheit für das Entfernen der Hecke ausgesprochen hatte.

Nicht fehlen durfte der Ausblick auf 2017. Bereits begonnen wurde mit der Beseitigung des Wildwuchses an der Freifläche neben der Gaststätte, die bereits mehrfach zur illegalen Müllentsorgung genutzt wurde. Zudem soll diese zukünftig bei Veranstaltungen zur Aufstellung eines Festzeltes dienen. Ein Termin steht da bereits fest: Am 17. Juni wird das 90-jährige Bestehen der Kleingartenanlage „Blume“ gefeiert.