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Gebührensatzung Fußballer würden 10.000 Euro kosten

Die Betriebskostenbeteiligung der Vereine an den Sportstätten Zerbst wird weiter diskutiert. Der Verein TSV Rot-Weiß hat große Bedenken.

Von Arlette Krickau 12.10.2017, 06:00

Zerbst l 10.000 Euro – das ist die Summe, die am Dienstagabend schwer im Sitzungsraum hing.

TSV Rot-Weiß ist mit 550 Mitgliedern der größte Verein in Zerbst. Es gibt unterschiedliche Abteilungen, doch am größten ist die Fußballabteilung mit mehr als 200 Mitgliedern. Davon sind 150 Kinder und Jugendliche, die in sieben Mannschaften spielen. Mit den Beteiligungssätzen, die die Verwaltung zu Grunde legte, wurde jetzt eine Summe von 2500 Euro Mehrkosten für den Verein nur für die sieben Jugendmannschaften im ersten Jahr errechnet. Die drei Ü18 Mannschaften würden mit der gleichen Summe ins Rennen gehen, da hier nicht nur 50 Prozent der Beteiligung gerechnet werden, wie bei den Jugendlichen.

Da die Beteiligung der Betriebskosten gestaffelt gesteigert werden soll (2018 10 Prozent, 2019 17 Prozent, 2020 20 Prozent), würde der Verein dann für beide Mannschaften in 2019 schon 10.000 Euro auf den Tisch legen müssen. Summen, bei denen König regelrecht schwindelig wird, denn wo das Geld herkommen soll, weiß er nicht. „So viele Sponsoren können wir gar nicht finden.“

„Eine einfache Beitragserhöhung ist schon nicht mehr möglich“, geht er auch gleich in die Offensive, denn die Fußballer würden auf Grund der vielen Reisen zu Punktspielen und Turnieren schon eine zusätzliche Umlage zahlen, die dem Wert des eigentlichen Mitgliedsbeitrages entspricht. Beim doppelten Betrag zahlen Kinder und Jugendliche also schon einen Beitrag von 72 Euro, Erwachsene 96 Euro.

Aber König war nicht nur gekommen um Zahlen zu präsentieren, sondern auch Vorschläge. Mit Appell an die Stadträte, die Jugendarbeit zu fördern und nicht mit solchen Beträgen niederzureißen, wollte er für die Idee werben, die Beteiligung an den Betriebskosten für Jugendliche auf Null zu setzen.

Die Diskussion dazu war durchaus gespalten, allerdings sehen die meisten Räte die Jugendarbeit tatsächlich gefährdet. Doch aus dem Bauch heraus sollte keine Entscheidung gefällt werden. Statt dessen erbaten sich die Räte Zahlenmaterial zur nächsten Sitzung: Wie wären die Zahlen bei einer 25 prozentigen Beteiligung an den Betriebskosten für Jugendliche statt den bisher veranschlagten 50 Prozent. Und: Was würde es der Stadt tatsächlich kosten, wenn die Kinder- und Jugendmannschaften komplett außen vor gelassen werden würden, wie es König vorgeschlagen hat. Erst auf der Grundlage von Zahlen soll dann entschieden werden, ob die Beschlussvorlage geändert werden soll, die im November in den Stadtrat geht.