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Geflügelschau Tauben auf dem Laufsteg

Am Sonnabend und Sonntag stellen die Mitglieder des Rassegeflügelzuchtvereins Zerbst und Umgebung ihre schönsten Tiere aus.

Von Daniela Apel 24.11.2018, 00:01

Zerbst l Mit geübtem Griff hält Klaus Hasselbarth die Taube in seinen Händen. Mit prüfendem Blick schaut es sich den Elsterkröpfer genau an. „Ich achte auf Haltung, Standhöhe und Figur“, erläutert er. „Für jede Rasse gibt es konkrete Standards“, bemerkt der 77-Jährige, bevor er den Kugelschreiber zückt und auf einem kleinen gelben Block Notizen macht. Vorzüge, Wünsche und Fehlermängel listet er dort auf, bevor schließlich die Endnote eingetragen wird.

Klaus Hasselbarth ist neben Manfred Krätzsch und Torsten Maut einer der drei Preisrichter, denen gestern eine wichtige Aufgabe zukommt: Sie bewerten die 186 gefiederten Schmuckstücke, die 20 der insgesamt 37 Mitglieder des Rassegeflügelzuchtvereins Zerbst und Umgebung an diesem Wochenende bei ihrer diesjährigen Rassegeflügelausstellung präsentieren.

„Es werden 20 Rassen in 45 verschiedenen Farbschlägen gezeigt“, erzählt der Vereinsvorsitzende Hermann Stephan. Neben Gänsen, Enten und Hühnern bevölkern Zwerghühner die Käfige. Zu diesen kleinen Hühnerrassen gehören die Ohiki, Chabo und Moderne Englische Zwergkämpfer, die erstmals bei dieser Schau zu sehen sind.

Nicht zu vergessen sind die ganz unterschiedlichen Tauben, denen sich Klaus Hasselbarth gerade widmet. Er selbst züchtet Steigerkröpfer. Aber auch Thüringer Weißlätze und Thüringer Goldkäfertauben besitzt der 77-Jährige aus Allstedt (Mansfeld-Südharz). Bereits seit seiner Kindheit beschäftigt er sich mit der Rassegeflügelzucht, wie er verrät.

Mit 32 habe er sich dann überreden lassen, Preisrichter zu werden, schildert Klaus Hasselbarth lächelnd. Hauptsächlich in Sachsen-Anhalt ist er unterwegs, um Tieren ein vorzüglich, hervorragend, sehr gut, gut oder eben nur befriedigend zu verleihen.

Daneben reist er ebenfalls nach Thüringen und Sachsen sowie in die westdeutschen Bundesländer, um Qualitätsnoten zu vergeben. Zumal Klaus Hasselbarth als Sonderrichter auf Steigerkröpfer spezialisiert ist.

Hier in Zerbst nimmt er die Tauben in kritischen Augenschein. „Und ich bewerte die Zwerghühner“, bemerkt der 77-Jährige. Zunächst verschafft sich Klaus Hasselbarth einen Gesamteindruck von allen ausgestellten Exemplaren einer Rasse, bevor er sich jedem Vogel einzeln widmet. Etwa drei bis fünf Minuten veranschlagt er für jedes Tier.

Beim Elsterkröpfer schwarz, den er soeben aus dem Käfig herausgeholt hat, achtet er besonders auf den markanten Kropf. „Das Blaswerk muss eine Birnenform haben“, erläutert der Preisrichter. Außerdem sollte das farbige Schultergefieder von oben gesehen eine Herzform bilden, beschreibt Klaus Hasselbarth die Anforderungen. „Hier ist es etwas gezackt“, zeigt er auf die Taube, die diesem Kriterium nicht ganz gerecht wird.

Dem so versiertem Blick des 77-Jährigen entgeht eben nichts. Wie sein Urteil und das seiner Kollegen ausgefallen ist, davon kann sich jeder beim Besuch der Ausstellung heute und morgen persönlich überzeugen.