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Heimatfotorätsel Erinnerungen an eine Einkaufsmeile

Die Volksstimme suchte beim Heimatfotorätsel nach der Magdeburger Straße in Zerbst.

Von Emily Engels 15.04.2017, 12:00

Zerbst l In der Straße, nach der beim dieswöchigen Heimatfotorätsel gesucht war, begann das Leben von Reinhardt Kiwus. „Ich bin vor über 60 Jahren in der Magdeburger Straße geboren“, erzählt der Volksstimme-Leser. Noch heute erinnert er sich daran, wie gut die Straße geschäftsmäßig ausgestattet war. „Es gab dort drei Bäcker, drei Lebensmittelläden, einen Fleischer, zwei Frisöre, eine Gärtnerei und drei Kneipen“, zählt Kiwus auf. Auch eine Klempnerei und eine Schneiderin sei dort zu finden gewesen.

„1966 oder 1967, ich weiß es nicht mehr so genau, wurde die Straße dann grundauf erneuert“, weiß der Leser weiter. Inzwischen habe er sich daran gewöhnt, dass die Linden, die früher die Straße schmückten, jetzt weg sind. Er bedauert es trotzdem. „Heute geht der Verkehr doch recht zügig durch die Straße“, so Kiwus. So erinnert er sich daran, dass sie in den 1960er Jahren als Kinder noch auf der Straße gespielt haben. Nicht mehr auszudenken, seit die Straße zur Bundesstraße (B) 184 geworden ist.

Zur geschichtlichen Entwicklung der Straße weiß Lothar Platte aus Schora einiges zu berichten. „Die heutige B184 wurde im Zweiten Weltkrieg neu gepflastert“, schreibt er an die Volksstimme. Also müsse das Foto danach entstanden sein. „Von 1960 bis 1962 bin ich täglich von Schora nach Zerbst mit dem Fahrrad zur Schule gefahren“, berichtet er weiter. Da sei die Straße noch gepflastert und die Ausfahrt in Richtung Schora steiler gewesen. Heute wohne in dem ersten Haus auf der linken Seite der ehemalige Boxer „Eipe“ (Anm. d. Red.: Gerhard Könnecke). An genau dem Haus hat Andrea Gedam aus Güterglück die Straße erkannt. „Das Haus sieht heute noch genauso aus wie auf dem alten Foto“, findet sie.

An den Häusern, die heute noch genauso aussehen, hat auch Wolfgang Dompke aus Zerbst die Magdeburger Straße unmittelbar erkannt, berichtet er am Telefon.

Für Lothar Platte ist eines dieser Häuser noch heute von großer Bedeutung. „Im fünften Haus links wohnt heute mein Oldtimerfreund Ole“, weiß er.

Am Ende der Magdeburger Straße zum Dornburger Platz habe sich in den 1960er Jahren noch eine Tankstelle mit Waschanlage mitten auf der Straße befunden. „Sie bildete eine Insel, an der man rechts und links vorbeifahren musste“, so Platte. An die Tankstelle erinnert sich auch Detlef Teßmann aus Zerbst.

Auch an einen der von Reinhardt Kiwus erwähnten Frisöre erinnert sich Lothar Platte noch genau. „Der Friseur Wacker in dieser Straße hat meine Haare geschnitten“, berichtet er.

Nicht ganz sicher war sich Helga Reinald. „Es war trotzdem mein erster Gedanke und der ist ja bekanntlich doch der beste“, sagt sie. Bevor sie mit der richtigen Antwort angerufen hat, habe sie sich jedoch bei einer Kollegin rückversichert.

Eine Anekdote zur Straße weiß Gert Kirchner aus Zerbst zu berichten. „Mein Großvater war Landwirt und ist auf der Straße immer mit einem Pferdewagen voller Gurken nach Dessau gefahren“, erzählt er. Allerdings habe das Tier auf der Magdeburger Straße immer gescheut, da es dort einst einen Motorradunfall mitbekommen habe.

 

Gewonnen hat Andrea Gedam aus Güterglück. Sie kann sich ihr Präsent ab Dienstag wochentags zwischen 10 und 17 Uhr in der Redaktion, Alte Brücke 45, abholen.