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Hochwasser Einsatz bis zum letzten Tageslicht

Eine Einheit des Katastrophenschutzes aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld war zur Unterstützung in den Harz gereist.

Von Petra Wiese 29.07.2017, 01:01

Zerbst/Wernigerode l 79 Einsatzkräfte und 17 Fahrzeuge waren vor Ort, darunter Kameraden von den Feuerwehren aus Steutz, Nutha, Lindau und Deetz/Badewitz. Einsatzleiter war Kreisbrandmeister Heiko Bergfeld.

Er ließ die Geschehnisse gestern Revue passieren. Am ersten Tag waren die Anhalt-Bitterfelder in der Altstadt von Wernigerode im Einsatz. Die Zillierbachtalsperre drohte überzulaufen, was sie dann auch tat. Kleinere Pumpenarbeiten in Ortsteilen wie Hasserode folgten. Donnerstag war der Hauptkampftag. Ein Zug half in Langenstein, um gegen die drohende Deichabrutschung zu kämpfen.

Die anderen Einsatzkräfte wurden in Silstedt gebraucht. Dort galt es, den aufgeweichten und unterspülten Uferbereich der Holtemme zu stabilisieren. Am Nachmittag holten zwei Bundeswehr-Hubschrauber Bigbags aus Heudeber.

Insgesamt 50 mit Kies gefüllte 700 Kilogramm schwere Säcke wurden an die Holtemme geflogen. Die Einsatzkräfte aus Zerbst waren genau da, wo die Gasleitung frei gespült, war. Sie wurde mit den Bigbags gezielt fixiert. „Die Füllräume dazwischen wurden per Hand mit kleinen Sandsäcken zugemacht“, berichtete Heiko Bergfeld. Im Wasser wurde gearbeitet. Für die Kameraden gab es keine Pause und kein Halten. Bis zuletzt wurde gekämpft, um die Gasleitung zu sichern. Da hängen immerhin 1400 Einwohner dran, so Bergfeld. „21.45 Uhr konnten beim letzten Tageslicht die letzten Arbeiten abgeschlossen werden“, erzählte der Anhalt-Bitterfelder Einsatzleiter. Die Lage entspannt sich im Harz.

Heiko Bergfeld spricht von einer hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Oberbürgermeister, den Ortsbürgermeistern, dem dortigen Kreisbrandmeister und den örtlichen Einsatzkräften. Bei der Anhalt-Bitterfelder Einheit habe alles gut funktioniert, schließlich verfüge man schon über einige Hochwassererfahrung. Und nicht zu vergessen: „Wir wurden hervorragend von den Kameraden der Ortsfeuerwehr verpflegt“, ergänzte Bergfeld.