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Hundesteuer  Treuer Freund wird teurer

Für die Erhöhung der Hundesteuer hat der Zerbster Stadtrat mehrheitlich gestimmt. Ab Januar 2018 werden die Vierbeiner also teurer.

Von Arlette Krickau 28.11.2017, 00:01

Zerbst l Die Hundesteuer ist erhöht – das ist jetzt beschlossene Sache. Der Stadtrat beschloss die Erhöhung mit fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung.

Die neue Besteuerung wurde bereits lange im Ausschuss diskutiert. Der Vorschlag der Ermäßigung wurde daraufhin eingearbeitet, eine Vergünstigung der vom Land Sachsen-Anhalt als gefährlich eingestuften Hunde, die aber einen positiven Wesenstest ablegen, wurde abgewählt.

Es schien alles besprochen. Beim Stadtrat wurde die Diskussion erneut aufgemacht. Die SPD brachte den Antrag ein, die Ermäßigung für Jagdhunde doch wieder herauszunehmen. Ralf Müller, seines Zeichens CDU-Stadtrat und Jäger, ergriff da nochmal beherzt das Wort: „Ich sehe, dass der Antrag darauf abzielt, dass die Jäger ja genug Geld haben. Aber ich möchte einmal darauf hinweisen, dass wir, um unsere Aufgaben in der Jägerschaft nachkommen zu können, ausgebildete Hunde haben und nachweisen müssen. Letztlich ist hier aber die Rede bei etwa 180 Jägern von rund 35 solcher Hunde. Es geht uns auch nicht vorrangig ums Geld, sondern vielmehr, dass unserer geleisteten Arbeit Anerkennung gezollt wird.“ Außerdem brachte er noch Beispiele für Anschaffungskosten vor. Wenn man einen fertig ausgebildeten Jagdhund kaufen würde, der dann etwa zwei Jahre alt ist, würde man bei etwa 5000 Euro liegen.

Der Antrag wurde dann knapp mit 14 Nein-Stimmen und zwölf Ja-Stimmen zurückgewiesen. Jagdhunde erhalten also ab nächstem Jahr eine Vergünstigung. Sie wurden mit der letzten Novellierung der Hundesteuersatzung erstmals besteuert. Nun soll die Steuer für Jagdhunde auf dem jetzigen Niveau bleiben, das entspricht einer Ermäßigung von 40 Prozent.

Auch Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) ließ noch nicht locker und nutzte die Versammlung, um erneut einen Antrag einzubringen, der bereits im Hauptausschuss abgeblitzt war. Thema: Hunde, die vom Land Sachsen-Anhalt als gefährlich eingestuft werden, aber einen positiven Wesenstest nachweisen können, sollen wie normale Hunde besteuert werden.

Volker Krüger von der CDU bedankte sich für den Antrag. „Hätten Sie es nicht gemacht, hätte ich ihn gestellt.“ Denn auch er findet, dass verantwortungsvolle Hundebesitzer nicht nur toleriert, sondern auch unterstützt werden sollten.

Dem entgegen argumentierte Nicole Iffert von der UWZ: „Bei einer möglichen Ermäßigung steigern wir wieder die Attraktivität solcher Hunderassen.“

Die Erhöhung der Hundesteuer ist Teil des Konsolidierungsplanes der Stadt Zerbst. 2018 sollen über diese Steuer 116.600 Euro eingenommen werden. Der Antrag wurde erneut, wie auch schon im Hauptausschuss zurückgewiesen.