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Internetbewertung Schule gleicht einer Ochsenkrippe?

Die öffentlichen Einrichtungen in Zerbst erhalten im Internet so manche kuriosen Bewertungen. Eine Auswahl.

Von Sebastian Rose 25.11.2020, 05:00

Zerbst l Zugegebenermaßen: Wer kennt das nicht? Schnell einen Personalausweis beantragen und dafür geschlagene drei Stunden in der Behörde festsitzen. Oder online nach den Öffnungszeiten suchen, mit dem Ende vom Lied, dass diese so nicht stimmten.

Nach negativen Erfahrungen sind schlechte Kritiken im Netz leicht geschrieben. Und irgendwie verzieht sich der Ärger auch ein wenig danach. Angefangen bei den Zerbster Schulen hagelt es jedoch regelrecht Kritik in der Bewertungssparte des Suchmaschienendienstes Google. „Bin zwar nicht mehr auf dieser Schule, die Lehrer können keine Kritik ab. Meckern immer wegen Kleinigkeiten, anstatt sich um die größeren Probleme zu kümmern“, heißt es dort von Seiten eines Internetnutzers gegenüber der Ciervisti-Sekundarschule. Ganz schön viel Wissen, ohne auf der Schule zu sein. Weiter spricht ein anderer User seinen Mitschülern jegliche soziale Kompetenz ab („asozial“) und bemängelt des weiteren das W-Lan der Schule.

Bessere Bewertungen erhält die Bartholomäischule. „War tol, an der Schule zu gehen. Hoffentlich existiert sie noch sehr lang“, heißt es da. Viel gebracht scheint es allerdings nicht zu haben. Immerhin vergibt er fünf von fünf möglichen Sternen.

Das Prinzip mit den Sternen hat ein weiterer Nutzer leider nicht verstanden. Zur Grundschule an der Stadtmauer vergibt er lediglich einen von fünf Sternen, obwohl er die Schule vermisse: „Schöne Schule, aber ich weine gleich, weil ich jetzt in Wolfen lebe.“

Das Francisceum hingegen sei laut dem Nutzer mit dem Namen „Schänder“ technisch auf dem Stand von Russland. Direkt darunter kommentiert „Mr. Russia“: „Mit schweren psychischen Schäden kommt man noch gut davon. Die technische Einrichtung gleicht einer Ochsenkrippe.“ Immerhin stimmt bei beiden Orthografie und Rechtschreibung. Scheint doch gar nicht so schlecht zu sein, die Schule.

Das Rathaus beziehungsweise die Stadtverwaltung steht mit einer Durchschnittsbewertung von 4,2 von fünf Sternen noch ganz gut da. „Ich muss da immer einmal im Jahr Hundesteuer bezahlen“, kommentiert eine Userin. Allerdings gibt es auch nur vier Sterne, womöglich wegen eben jener Steuer.

Ein Auffangbecken für alle Beschwerden unter sozialverträglichem Niveau sind normalerweise immer die der Arbeitsagenturen. So jedoch nicht in Zerbst. Lediglich der Telefonservice wird kritisiert. Nach 16 Anrufen habe eine Rezensentin immer noch keinen Ansprechpartner gehabt. Was nach derartigem Telefonterror jedoch auch zu verstehen ist.

Beim Amtsgericht veröffentlicht ein weiterer Bewerter seine privaten Adressinformationen und möchte gerne eine Zusendung des digitalen Grundbuches erreichen. Nicht die beste Idee, sich nicht direkt an das Amtsgericht zu wenden.

Immerhin: Als Lichtblick gelten wohl sowohl die St. Trinitatis-, als auch die St. Nikolai-Kirche. „Erhaben“ und „toll“ fallen als Worte in den Bewertungen häufiger.