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Jubiläum 150 Jahre Maschinenbau in Zerbst

Die EMAG-Gruppe Maschinenfabrik Zerbst GmbH feierte 150 Jahre Maschinenbau in Zerbst. Ministerpräsident Reiner Haseloff gratulierte.

Von Nadin Hänsch 18.09.2017, 05:00

Zerbst l Ein wirklich rundes Jubiläum feierte am Sonnabend die EMAG Maschinenfabrik Zerbst GmbH – ehemals Werkzeugmaschinenfabrik Zerbst GmbH (Wema). 150 Jahre Maschinenbau in Zerbst wurden mit einem großen Fest für die 500 Mitarbeiter sowie 50 Auszubildenden und Studenten und deren Familien begangen. Die Wurzeln der Wema reichen bis 1867 zurück. Damals wurde die Firma Braun gegründet und mit ihr der Grundstein für eine Maschinenbautradition gelegt, die bis heute fortgeführt wird – inzwischen unter dem Dach der weltweit agierenden EMAG-Gruppe, einem namhaften Lieferanten für die Automobilindustrie.

Gratulationen gab es an diesem Tag auch seitens der Politik. Reiner Haseloff (CDU), Sachsen-Anhalts Ministerpräsident, kam der Einladung von Geschäftsführer Maximilian Irps gerne nach und richtete Grußworte an die Geschäftsführung und dessen Mitarbeiter. „Wir wissen es zu würdigen, dass wir in unserem Land so ein tolles Unternehmen haben“, sagte Haseloff. Denn welche Firma in dieser Größenordnung könne schon auf 150 Jahre zurückblicken?

Dem schloss sich Dr. Achim Feinauer, Gesellschafter der EMAG-Gruppe und Geschäftsführer der EMAG GmbH & Co. KG befürwortend an. „Wir feiern heute nicht nur 150 Jahre Maschinenbau in Zerbst, sondern auch 150 Jahre EMAG“, sagte Feinauer. Beide Firmen haben eine lange Tradition und viele Parallelen in der Geschichte, so Feinauer weiter.

Zum Zeitpunkt der Übernahme durch die EMAG-Gruppe habe sich die Wema in einer Umbruchsituation befunden. „Auch heute befinden wir uns wieder in einem Umbruch“, ging Feinauer auf die Spezialisierung auf kundenspezifische Einzellösungen am Standort Zerbst ein.

2013 sei neben dem Standort in Zerbst ein zweites Fertigungszentrum innerhalb der Gruppe in China aufgebaut worden. „Wir wären nicht wettbewerbsfähig, wenn wir nicht auch Standardmaschinen produzieren würden.“ In China werden seitdem weniger anspruchsvoller Werkstücke in hohen Stückzahlen und mit hoher Qualität gefertigt, denn der immer mehr wachsende asiatische Markt verlange zunehmend nach standardisierten Maschinen. Zuvor wurden am Zerbster Werkzeugmaschinenbau-Standort auch sämtliche Grundmaschinen produziert.

Im Jahr 1994 erfolgte die Übernahme der Wema durch die EMAG. Seitdem wurden mehr als 50 Millionen Euro in den Zerbster Standort investiert. Der Standort Zerbst gehört aktuell zu den modernsten Werkzeugmaschinenfabriken in Europa. Seit 2015 hat sich der Standort auf die Herstellung von individuellen Kundenlösungen spezialisiert. Dort entstehen fast nur Einzellösungen mit vielen unterschiedlichen, passgenauen Komponenten. Fast alle Gerätschaften sind Maßanfertigungen – Nischenprodukte, Produkte die selten, speziell, in kleinen Zielgruppen nachgefragt, aufwendig und auch teuer sind. „Die Spezialisierung hat einen großen Vorteil: Komplexität bietet Sicherheit“, so Feinauer. Die Auslastung der Produktion sei sehr gut. Das bestätigen auch die Zahlen. Der Jahresumsatz lag 2016 bei 160 Millionen Euro. Auf einer Produktionsfläche von 36.000 Quadratmeter werden insgesamt 90 verschiedene Maschinentypen hergestellt. Rund 800 Maschinen im Jahr verlassen die Werkhallen.

Auf dem Programm standen nach den feierlichen Ansprachen auch Rundgänge durch die Werkhallen. Bei gutem Essen und Live-Musik ließen die Gäste den runden Geburtstag ausklingen.