Karneval Noch viele närrische Fragezeichen
Die Steckbyer Karnevalisten haben sich entschieden, keine Prunksitzungen zu veranstalten. In Lindau und Güterglück will man noch abwarten.
Lindau/Güterglück/Steckby l Die Zerbster Karnevalisten haben es verkündet. In der bevorstehenden Session wird es keine Veranstaltungen geben. Auch in Steckby wird der Biber in diesem Jahr nicht steppen. Der Steckbyer Carnevals Club (SCC) sagt seine Prunksitzungen ebenfalls ab. „Wir haben uns erst im Vorstand beraten, die aktuelle Situation und die Bedingungen angeschaut, die erfüllt sein müssen“, so SCC-Präsident Chris Troeder. Da war man sich schnell einig, dass in dem kleinen engen Steckbyer Saal keine Veranstaltungen durchgeführt werden können. Alternativen gibt es nicht. Die Steutzer Turnhalle etwa wäre auch nicht viel größer. „Wir leben von dem Saal in Steckby“, macht Chris Troeder deutlich, „genau das macht unseren Karneval aus.“ Außerdem: Karneval auf Distanz – schwer vorstellbar.
Schließlich sprachen sich auch alle anderen in der Mitgliederversammlung dafür aus, keine Veranstaltungen zu machen. „Wir sind natürlich sehr traurig“, so der Präsident. Die Session – die 46. steht in Steckby bevor – soll trotzdem mitgezählt werden. Das Training in den einzelnen Gruppen findet trotzdem statt. Es werden ein paar Sachen einstudiert, aber eben nicht speziell fürs Programm. Man will die Zeit dann eben nutzen, sich intensiv auf die übernächste Session vorzubereiten. Auch das Prinzenpaar, das es schon gibt, würde noch ein Jahr warten und dann im nächsten Jahr auf den Thron steigen. In Steckby gibt es keine Not, Prinzenpaare zu finden, dafür schon einige Anfragen für die kommenden Jahre.
„Wir hoffen, dass zur 47. Session wieder Veranstaltungen unter einigermaßen Bedingungen stattfinden können“, so Chris Troeder. Die eigene veranstaltungsfreie Zeit wollen die Grün-Weißen außerdem nutzen, um mal die Sitzungen anderer Vereine, die Konzepte leichter umsetzen können, zu besuchen. Intern will man vielleicht die Karnevalssaison einläuten oder später eine Vereinszusammenkunft organisieren. Auch der Umzug durch Steckby an der frischen Luft ist noch nicht vom Tisch. Überlegungen gibt es, einen Saisonabschluss im Lunapark mit verschiedenen Darbietungen zu organisieren. Aber das hängt alles vom weiteren Pandemieverlauf ab. Ein Jahr aussetzen, wird den Verein an sich wohl nicht gefährden. „Wir hoffen, dass unsere Sponsoren uns auch weiterhin unterstützen“, so Chris Troeder.
Derweil hält man sich in Lindau noch offen, ob Veranstaltungen des LCC stattfinden werden. Am 11.11. wird es allerdings keine Veranstaltung, keine 1-Euro-Party wie in der Vergangenheit geben. Vielleicht ein kleines Treffen der Vereinsmitglieder. Für die Prunksitzungen gilt es noch abzuwarten, ob es bis dahin Lockerungen, beziehungsweise welche Vorgaben es gibt, ob man ein Hygienekonzept hin bekommt.
Gerade hat das Training für die Tanzflöhe und Tanzmäuse – also die jüngsten Tanzkinder – begonnen. Die anderen Gruppen stehen im Ideenaustausch, so dass dann auch ein Programm zusammengestellt werden kann. „Wir sagen die Saison noch nicht ab“, so LCC-Vorstandsmitglied Katrin Bernau. Man suche nach Alternativen, damit die Gruppen nicht umsonst trainieren und die Kinder auch zu ihren Auftritten kommen. „Der Grundtenor ist, irgendwas zu machen“, so Katrin Bernau. Hinter dem Was und Wie stehen eben noch die großen Fragezeichen.
Zu ihrer bevorstehenden Session können die Güterglücker noch nichts Genaues sagen. „Aber wir planen, die Session stattfinden zu lassen, soweit die Lage es natürlich zulässt und somit auch die Veranstaltungen, soweit wir alle Vorgaben einhalten können“, erklärte GGG-Sprecherin Joana Sadurski. „Wir wollen im Moment nichts voreilig absagen und warten die Lage ab“.
Auch Alternativen seien derzeit in Planung, so dass man, auch wenn Veranstaltungen im Januar nicht möglich sind, die Session trotzdem in anderer Form durchführen kann. Die traditionelle Eröffnung soll in Güterglück planmäßig am Sonnabend, 14. November, um 11.11 Uhr wieder draußen am Gemeindehaus stattfinden. Die Gruppen bei den Gold-Grünen sind unter den gegebenen Vorgaben bereits fleißig am trainieren. „Damit wir für jeden Fall gewappnet sind“, so Joana Sadurski.
