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Katharina-Buch Geschenk zum 220. Todestag

Die Sammlung des Katharina-Vereins ist um ein Exponat reicher. Professor Claus Scharf überreichte dem Verein ein Buch zum 220. Todestag.

Von Sebastian Siebert 28.06.2016, 09:00

Zerbst l Zum 220. Todestag von Katharina II überreicht Claus Scharf ein Buch, dass er vor 20 Jahren schon einmal an den Verein übergeben hatte. Allerdings ist es nun auf russisch erschienen und so erhält die Katharina-Sammlung einen weiteres Exponat.

Am Institut für europäische Geschichte in Mainz arbeitete Professor Claus Scharf, bis er 2003 in Rente ging. Der wissenschaftliche Mitarbeiter war dort als Osteuropahistoriker angestellt. „Durch einen Zeitungsartikel in der Leipziger Volkszeitung 1994 oder 1995 bin ich auf das aufmerksam geworden, was sich hier in Zerbst in Sachen Katharina tut“, erzählte der Rentner. Er wandte sich an die Stadtverwaltung.

„Mein Institut hat 1996 zum 200. Todestag Katharinas eine große Internationale Tagung unter meiner Regie organisiert“, erzählte er weiter. Gäste kamen unter anderem aus England, Italien, Polen, Türkei und Griechenland und vielen deutschen Universitäten. „Ich war dann zum zweiten Anhalt-Tag eingeladen. Diesen richtete Zerbst in Verbindung mit der Eröffnung der Katharina-Sammlung aus“, erinnerte sich der Historiker. „Im Fasch-Saal hielt ich dann einen wissenschaftlichen Vortrag“, ergänzte er. Es sei eher Zufall gewesen, dass er gerade davor das Buch fertiggestellt hatte. „So habe ich es dann dem Verein übergeben“, ergänzte er.

In seinem Buch „Katharina II., Deutschland und die Deutschen“ habe er versucht zu erkunden, was bei der Persönlichkeit Katharinas der deutsche Hintergrund für eine Rolle gespielt habe. „Ich habe nachgewiesen, dass sie zwar nur eine elementare Bildung erfahren habe, in Stettin mehr als in Zerbst, aber dass sie gelernt hatte, zu lernen“, fasste der Autor zusammen. „Sie hatte akzeptiert, dass ihr sozialer Aufstieg mit einer guten Heirat verbunden sein muss“, fügte er an. Der deutsche Hintergrund sei damit nicht vergessen. „Sie hat mit deutschen Besuchern gesprochen, mit deutschen Wissenschaftlern zusammengearbeitet und auch die Geschichte Anhalts nicht aus den Augen verloren“, erklärte er. Nun, 20 Jahre später, sei die russische Übersetzung fertig geworden. Da er sich mit seinem Freundeskreis zu einem Besuch in Zerbst befand und sich dort das Schloss ansah, nutze er die Gelegenheit für dieses Geschenk.