Kinderheim Wünsche werden wahr

Zwei Unternehmer besuchten das Kinderheim des Albert-Schweitzer-Familienwerkes zu Weihnachten. Mit dabei hatten sie tolle Geschenke.

Von Nadin Hänsch 27.12.2017, 00:01

Zerbst l Das Weihnachtsfest im Kreise seiner Familie zu verbringen, ist für viele selbstverständlich. Für die Mädchen und Jungen, die im Kinderheim des Albert-Schweitzer-Familienwerkes leben, ist das nicht so selbst verständlich. 23 Kinder im Alter von sieben bis 15 Jahren werden dort betreut. Am Weihnachtsfest konnten neun von ihnen Heiligabend und die Feiertage nicht mit ihren Eltern verbringen.

„Wir möchten kein Mitleid“, sagt Heimmitarbeiterin Peggy Müller-Pryk. Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Einen großen Anteil daran hatten sicherlich auch die beiden Weihnachtsmänner, Chris Döhring, Vorstandssprecher von Getec, und Paul Anders, der stellvertretend für seinen Vater Gerald Anders von Gerüstbau Anders, den Part vom Weihnachtsmann übernahm. Beide kamen allerdings nicht in rotem Gewand und mit Rauschebart, sondern in zivil, um Kinderwünsche wahr werden zu lassen.

Bereits zum zweiten Mal engagierten sich Döhring und Anders für die Kinder, die Weihnachten nicht nach Hause dürfen und im Heim bleiben müssen.

Mit der Geschenkspende habe es sich so ergeben. Er habe mit der Frau von Gerald Anders über die Kinder gesprochen, die im Heim bleiben müssen, da habe das eine zum anderen geführt, berichtet Pryk. Die Geschenkauswahl hatten die beiden Unternehmer den Erziehern überlassen, weil die am besten wissen, was sich ihre Schützlinge wünschen. So standen unter anderem Lego, Freundschaftsbücher, Nagellack, eine Angel, ein Radio und Malen nach Zahlen auf dem Wunschzettel. Die Augen der Kinder wurden groß, als sie am Sonnabendvormittag in den Händen hielten, was sie sich gewünscht hatten.

Der Tag begann für die Kinder und Erzieher mit einem gemeinsamen Frühstück. „Danach haben wir zusammen gekocht. Kartoffelsalat, Schnitzel und Würstchen waren schon vorbereitet“, sagt die Erzieherin. Anschließend sollte zusammen zu Mittag gegessen, dannraus zu einem Spaziergang und zum Toben. „Für den Abend haben wir auch schon vorgesorgt.“ Ein gemütlicher Fernsehabend auf der Couch mit Filmen, die sich die Kinder ausgesucht hatten, sollte der Abschluss sein.

„Wir sind immer sehr bemüht, die Kinder emotional zu begleiten, weil es eben doch traurig ist, wenn sie nicht nach Hause können“, sagt Pryk. Am Sonntag waren solche Gedanken jedoch fast vergessen. Denn die Bescherung der beiden Weihnachtsmänner in zivil sorgte nicht nur für Ablenkung, sondern wächst zu einer schönen Tradition heran, die auch im nächsten Jahr fortgeführt werden soll.