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Kirche Neues Gewände für das Portal

Der Förderkreis St. Nicolai Zerbst will die Sicherung des Nordportals der Kirche bald angehen. Die Maßnahmen sind kostenintensiv.

Von Arlette Krickau 16.10.2017, 01:01

Zerbst l Als die Idee aufkam, das Prozessionsspiel in der Kirche St. Nicolai zu veranstalten, wurde das historische Denk- und Mahnmal erneut unter die Lupe genommen. Die Themen „Platz“ und „Sicherheit“ standen da ganz weit vorne. In diesem Zusammenhang wurde das Nordportal der Kirche noch einmal genauer angeschaut und wieder ins Bewusstsein des Vereins Förderkreis St. Nicolai Zerbst gerufen.

Ein Notausgang hätte es dann werden müssen, denn zugemauert ist das Portal erst, seit das Gebäude im Krieg zerstört wurde. Zur Spielstätte wurde St. Nicolai schlussendlich nicht, aber das Nordportal ist seitdem ein großes Thema. Denn das einst wunderschöne Portal ist zugemauert und der noch vorhandene Schmuck droht sich zu verlieren.

Claus-Jürgen Dietrich, der Vorsitzende des Vereins, erklärt: „Vieles hängt lose, ein Fundament ist weggebrochen, zwei große Schmuckelemente fehlen.“

Das Nordportal wieder stabil, sicher und auch durchschreitbar zu machen und wieder mit einem Tor zu versehen, ist also die Idee.

Erste Hochrechnungen zur Umsetzung ergaben eine Summe von 35.000 Euro. Der Verein ging auf Spendensuche und wurde zu Teilen fündig. Deshalb wurde umgeplant und zwei Maßnahmenpläne entwickelt.

Maßnahme eins: Das Gewände des Portals, die steinernen Schmuckelemente rings um das Tor, soll stabilisiert werden. „Hier ist die Statik am gefährdetsten“, sagt Dietrich. Die Kalkulation sei hier schwierig, da bei so einem alten Denkmal, zudem in diesem Zustand, einige Überraschen warten können, wenn man einmal anfängt. Aber eine erste Schätzung beläuft sich auf rund 23.000 Euro – je nach Angeboten.

Maßnahme zwei wird dann die Entfernung des Mauerwerkes und das Einsetzen eines Portals. Hier rechnet man bisher mit 12.000 Euro.

Die gesammelten Spenden, bei denen Lotto Toto, die Volksbank und die Sparkasse erhebliche Summen beisteuerten, kommen auch von regionalen Firmen wie dem Schraubenwerk Zerbst, der Stadt und einigen Bürgern. Die bei der Kirche eingegangenen Spenden wurden durch die Kirche Mitteldeutschland verdoppelt. Damit sollte es für die erste Maßnahme reichen, hoffen die Vereinsmitglieder.

Würde der Verein in diesen zwei Maßnahmen die Sicherung des Nordportales realisieren können, bliebe noch ein großes Vorhaben: Die Arkadenfüße im Inneren des Kirchenschiffes. Einige konnten bereits über Fördermittel saniert und stabilisiert werden. Zehn weitere fehlen jetzt noch. Hier ist man dabei, um Fördermittel vom Bund zu werben, um auch hier das Bauwerk abzusichern.

Fast überall muss neu verfugt werden, Steine ausgetauscht oder überhaupt neu ersetzt werden. Wie es dann aussehen kann, zeigen die bereits sanierten Arkadenfüße. In diese flossen bereits rund 150.000 Euro. Der Verein rechnet für die verbliebenen zehn noch mal so viel.

Sollte das alles umgesetzt sein, wäre die Phase der Denkmalsicherung beendet und das Gebäude würde in die Denkmalpflege übergehen.

Bis dahin wird aber noch einiges an Geld gesammelt werden müssen. Wer also bei der Sicherung des Denk- und Mahnmals St. Nicolai helfen möchte, kann spenden unter:

Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld, IBAN: DE14 8005 3722 3301 0022 50, BIC: NOLA DE21 BTF