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Kleingärtner Zerbster krempeln Ärmel hoch

Trotz kühler Temperaturen bereiten einige Hobbygärtner ihre Kleingärten schon auf den Frühling vor. Kurt Bergt gibt hilfreiche Tipps.

Von Nadin Hänsch 14.03.2017, 07:00

Zerbst l So richtig viel Trubel herrsche in den Zerbster Gartensparten noch nicht, verrät Kurt Bergt. Der Vize-Vorsitzende des Stadtverbandes der Kleingärten weiß aber, dass sich das in den nächsten Tagen ändern kann. Mit den Sonnenstrahlen und den ersten milden Temperaturen im Frühjahr beginnt die neue Saison für viele Kleingärtner. Allerhand zu tun gebe es schließlich immer, um das Fleckchen Grün für den Sommer herzurichten. „Klar Schiff machen“, sei jetzt angesagt.

Beim Frühjahrsputz im Garten stehe für Bergt das Überprüfen der Gartengeräte an erster Stelle. „Dann ist es an der Zeit, trockene Triebe an den Stauden oder Sträuchern und Obstbäumen zu beschneiden, bevor sie ihre ersten Knospen und Blüten bilden.“ Das fördere die Blütenkraft und Fruchtentwicklung.

Mindestens genauso wichtig sei ein konkreter Bepflanzungsplan, findet der Gartenfreund. „Schließlich muss man ja wissen, wo und was man anpflanzen will“. Bergt überlasse dabei nichts dem Zufall. So können beispielsweise schon die Zwiebeln in die Erde gebracht werden. Jedoch sollten Zwiebeln nicht jedes Jahr an gleicher Stelle gepflanzt werden. „Kartoffeln können ab Mitte Mai in die Erde, Tomatenpflanzen und Bohnen einen Monat später, da sie keinen Frost mögen“, so Bergt.

Floristin Ina Achhildes weiß, was zur Zeit sehr beliebt bei ihren Kunden ist. „Besonders Frühblüher, wie Hornveilchen, Primeln oder Stiefmütterchen werden jetzt bevorzugt gekauft, weil sich alle nach den Frühling sehnen“. Der Kauf von Pflanzen und Sämereien habe bei den Gärtnern auch schon begonnen, sagt Bergt. „Zwar schauen bisher überwiegend nur Schneeglöckchen aus der Erde, aber viele Gartenfreunde ziehen beispielsweise schon ihre Gemüsepflanzen in Gewächshäusern oder Frühblüher in Blumenkästen auf der Fensterbank auf.“

Bis zum Bepflanzen oder Einpflanzen bereiten die Hobbygärtner ihre Böden vor, lockern diese auf und befreien Rasen und Beete von Moos und Laub für eine gute Belüftung. „Ich kann nur jedem empfehlen den PH-Wert seines Bodens vor der Bepflanzung zu bestimmen.“ Teststreifen gebe es beispielsweise in jedem Baumarkt. So wisse man, was der Boden braucht. Im Zerbster Kleingartenverein „Erholung“, in dem Bergt seine Parzelle bewirtschaftet, „haben wir einen sehr lehmigen Boden“. Dort liege der PH-Wert zwischen 5,5 und sieben. Für die meisten Nutzpflanzen sei ein PH-Wert von sieben ideal, um gute Erträge zu erzielen. „Wenn der PH-Wert bei Lehmböden unter sechs liegt, muss gekalkt werden, weil der Boden sonst zu sauer ist.“ Bei Sandböden sei noch ein Wert um die 4,5 in Ordnung.

Als Geheimtipp verrät der Gartenfreund, dass Kompost nicht nur den Humusgehalt erhöhe, sondern auch lehmhaltige Böden auflockere. „Hornspäne oder Hornmehl kann auch als Dünger in den Boden untergehoben werden“, sagt Bergt. Das sorge für eine gute Stickstoffversorgung. „Viele unserer Kleingärtner haben schon ihre Regenfässer aufgestellt.“ Schließlich gebe es nichts besseres als Regenwasser zur Bewässerung der Pflanzen.

Insgesamt 13 Gartenvereine gehören zum Stadtverband. Zehn Gartensparten werden in Zerbst bewirtschaftet, zwei in Loburg und eine in Gommern. Mit insgesamt 1000 Mitgliedern freue sich der Verband, wenn auch jüngere Leute Interesse an einer Parzelle haben. Immerhin plage die Gartenfreunde ein Leerstand von rund 16 Prozent. „Die Quote stagniert aber schon seit Jahren.“ Nachwuchs sei erwünscht, denn über zwei Drittel der Pächter seien über 60 Jahre, sagte des Vorstandsmitglied.