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Klimawandel Laub- und Nadelbäume gegen Trockenheit

Die Förster in der Zerbster Region suchen nach Wegen und Pflanzen, um dem Klimawandel in Wäldern zu trotzen. Ein Mix soll dabei helfen.

Von Thomas Höfs 08.12.2020, 05:00

Zerbst l Auch wenn die Temperaturen aktuell winterlich sind, geht dennoch das dritte trockene Jahr in Folge vorüber. Neben der Landwirtschaft haben vor allem die Waldbesitzer die Folgen der geringeren Niederschläge zu spüren bekommen. Die reduzierten Niederschlage sorgten dafür, dass sich in einigen Bereichen der Grundwasserspiegel im Boden absenkte. Problematisch wurde dies in der jüngeren Vergangenheit für ausgewachsene Bäume, wie beispielsweise Kiefern. Die Pflanzen konnten dem Wasser nicht mehr unbegrenzt in den Boden folgen und vertrockneten. In diesem Jahr ging das Baumsterben weiter, hatte Förster Dietmar Schleth bestätigt. Der Förster betreut im Auftrag des Landes Wälder, die sich in privater Hand befinden.

Die Forst ist seit Monaten vor allem damit beschäftigt, die abgestorbenen Bäume aus den Wäldern zu schaffen, um Insekten keine idealen Brutbedingungen zu geben. Gleichzeitig versucht die Forst mit Neuanpflanzungen den Verlust der alten Bäume auszugleichen. Die Förster experimentieren hier mit den verschiedenen Bäumen, je nach Standort und Lage, sagt der Forstmann. Nicht alles wächst gleichermaßen überall. Die Förster müssen auch die Bodenqualitäten im Blick halten. Dennoch gibt es an manchen Stellen zur Kiefer kaum eine Alternative, wissen sie. Nicht ohne Grund wurde die Kiefer auf den kargen Sandböden gepflanzt. Wie kaum ein anderer Baum kommt die anspruchslose Pflanze mit den Böden sehr gut zurecht und wächst hier gut, wenn es ausreichend Wasser gibt. Zwar gibt es vor allem aus dem Mittelmeerraum auch andere Nadelhölzer, die gut mit der Trockenheit auskommen. Dennoch fehlt ihnen eine wichtige Eigenschaft. In der Regel sind die Bäume nicht frostresistent. Bei Kälte sterben sie einfach ab. Im Mittelmeerraum mit seinen gemäßigten Temperaturen ist dies in der Regel kein Problem.

In Nordeuropa dagegen können die Pflanzen kaum zum Einsatz kommen. Die Förster setzten in Zukunft verstärkt auf einen stärkeren Mix von Laub- und Nadelbäumen.