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Klinik Neue Station mit kleinen Macken

Die Intensivstation der Zerbster Helios Klinik ist in neue und moderne Räume umgezogen. Teilweise gibt es Kritik.

Von Thomas Kirchner 03.03.2019, 00:01

Zerbst l Die Intensivstation (ITS) der Zerbster Helios Klinik hat im Februar 2019 neue, modernisierte Räumlichkeiten bezogen. Mit Abschluss der Bauarbeiten ständen ab sofort moderne, klimatisierte und funktionale Patientenzimmer mit insgesamt zehn Betten samt modernster Ausstattung zur Verfügung. Dank der neuen Station verbesserten sich die Rahmenbedingungen der intensivmedizinischen Betreuung, die fachlich und räumlich näher an die Fachbereiche gerückt ist, hieß es in der Pressemitteilung der Klinik.

Nun sind Teile des Personals der Intensivstation (Namen sind der Redaktion bekannt) an die Volksstimme herangetreten, die ein differenzierteres Bild von der neuen Station zeichnen. So gebe es nicht ein klimatisiertes Zimmer. Die medizinischen Geräte seien in den bisherigen Räumen ab- und in den neuen Räumlichkeiten zwar wieder angebaut worden, zum Teil aber so, das sie nicht funktionierten.

Weiterhin beklagen die Mitarbeiter, dass sich die Arbeitsbedingungen keinesfalls verbessert, sondern im Gegenteil eher verschlechtert hätten. Beengte Behandlungsräume, ein Aufenthaltsraum und der Schwesterndienstplatz für zwei Stationen, teilweise trinke das Personal in Abstellräumen seinen Pausen-Kaffee. Auch für Gespräche mit Angehörigen habe man auf der alten Station geeignete Räume gehabt.

Zudem sei das Personal im Bezug auf den Umbau nicht einbezogen worden, beklagen sie. „Die Leute die dort arbeiten müssen, werden nicht gefragt, obwohl sie die Bedürfnisse und Abläufe am besten kennen“, hieß es.

Die Volksstimme hat die Klinikgeschäftsführung mit diesen Kritikpunkten konfrontiert und wurde direkt zu einem Rundgang auf der neuen Station eingeladen.

Was haben diese Punkte für Auswirkungen für die Patienten, die auf der Intensivstation behandelt werden, wollten wir wissen. „Überhaupt keine“, betont Klinikgeschäftsführer Thomas Schröder. Die Patienten würden genau wie in den alten Räumlichkeiten auch auf der neuen Station qualitativ hochwertig betreut.

„Auch die medizinischen Geräte unterliegen einer ständigen und regelmäßigen Prüfung und Wartung“, erklärt Schröder. Lediglich beim Rapid Point, einem Blutanalysesystem, habe es anfangs Probleme gegeben. Das Gerät habe die Daten nicht in das Klinik-Informationssystem übertragen. „Aber dies ist längst behoben“, betont der Klinikgeschäftsführer.

Dass bestimmte Raumaufteilungen noch optimiert werden müssen, darauf habe man sich inzwischen mit dem Stationspersonal verständigt. „Wir werden die Situation im Bezug auf den Aufenthaltsraum und auch beim Schwesterndienstplatz durch Umbauten entspannen“, erläutert Schröder. Und natürlich habe man sich auch während der Bauphase regelmäßig mit der Stationsleitung ausgetauscht. Aber manche Dinge würden erst Zutage treten, wenn die Räume in Betrieb sind und die tägliche Arbeit die Probleme aufzeige.

„Sowohl die Klinikleitung als auch der überwiegende Teil der Stationsmitarbeiter sind nach wie vor überzeugt davon, dass sich nicht nur die Arbeitsbedingungen erheblich verbessert haben, sondern das auch die Patienten bessere Bedingungen vorfinden“, sagt Thomas Schröder.

Allein die Nähe zur Funktionsdiagnostik, zu den Stationen der inneren Medizin und zur Notaufnahme würde eine qualitativ bessere und spezialisiertere Patientenversorgung gewährleisten. „Ein großer Prozentsatz der Intensivpatienten kommt über die Notaufnahme auf die ITS“, so Klinik-Chef Thomas Schröder.

Alles in allem haben wir bei unserem Rundgang – wie beschrieben – moderne, funktionale, großzügige und freundliche Räume in Augenschein nehmen können. Und für angenehme Temperaturen sorgt keine Klimaanlage, sondern ein Belüftungssystem.