Klinik Zerbst Nachwuchs unterm Wolkenhimmel
Der Neubau der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ist abgeschlossen. Gut 1,7 Millionen Euro wurden investiert.
Zerbst l Immer wieder hatten die Hebammen des Zerbster Krankenhauses in der Vergangenheit auf einen neuen Kreißsaal gehofft. „Geklappt hat es aber nie“, erzählte Hebamme Steffi Grögor, wie die in Aussicht gestellten Pläne letztlich doch zu Gunsten anderer Dinge gestrichen wurden. Ihre Kollegin Petra Winkler kann das nur bestätigen: „35 Jahre haben wir gewartet“, freute sie sich, dass ihr Wunsch nun endlich Realität wurde.
Gut 1,7 Millionen Euro an Eigenmitteln investierte Helios in die neue Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die nach siebenmonatiger Bauphase seit dem Wochenende fertiggestellt ist. Mit dem obligatorischen Banddurchschnitt erfolgte am Mittwochabend die feierliche Eröffnung der Station, auf die Klinikgeschäftsführer Georg Thiessen spürbar stolz ist. „Das Projekt ist wichtig fürs Haus“, betonte er, dass es ein Signal sei, den Standort zu erhalten und zu sichern. Chefarzt Dr. med. Willi-Reinhart Braumann ist vor allem glücklich darüber, dass die gynäkologische Abteilung und die Geburtshilfe nun endlich wieder eine Einheit bilden. Der Beginn sei etwas holprig gewesen, gestand er. „Wir haben es aber geschafft zusammenzuwachsen und als Ärzte das Vertrauen der Hebammen zu gewinnen“, ließ er sich ein Lob in ihre Richtung nicht nehmen. „Alle Hebammen sind extrem fleißig. Sie betreuen die Schwangeren vor, während und nach der Geburt und leiten nebenbei noch Kurse“, spielte er indirekt auf die vielfältigen, individuellen Angebote des seit Mai bestehenden Eltern-Kind-Zentrums an. Dieses ist ebenfalls hier oben im zweiten Obergeschoss des Hauses F zu finden.
„Ich hatte viele Sonderwünsche und es ist alles – zu 90 Prozent – genehmigt worden“, bemerkte der Chefarzt schmunzelnd, bevor er interessierte Gäste durch die neuen Räumlichkeiten führte. Den Blicken in die geräumigen und hellen Zimmer mit den integrierten Bädern mit Dusche und Toilette folgte der Abstecher in die beiden Kreißsäle. Diese verfügen nicht nur über die modernste Ausstattung, ein dimmbarer „Wolkenhimmel“ sorgt zudem für eine angenehme Lichtsituation.
Wie Dr. Braumann erklärte, sind auf der frisch eingeweihten Station vier Ärzte und sechs gynäkologische Schwestern sowie sieben Hebammen tätig. „Weitere Hebammen werden gesucht“, bemerkte Pflegedirektorin Diana Walther. Interessentinnen können sich an die Helios Klinik Zerbst wenden.
Den ersten Nachwuchs gab es inzwischen auch schon: Am 10. August um 9.59 Uhr wurde der kleine Niklas geboren. Allerdings kam das Söhnchen von Sandra Rathai und Carsten Eichelmann aus Jütrichau nicht im neuen Kreißsaal zur Welt, sondern per Kaiserschnitt, wie Hebamme Steffi Grögor den Gästen der Eröffnungsveranstaltung verriet. „Wir hoffen, dass zukünftig viele Schwangere den Weg zu uns finden“, ergänzte sie lächelnd.
