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Kochaktion Kräuterstangen zur Suppe

Löwenzahnknospen in Öl gedünstet, eine grüne Suppe und Elfenspeise mit Gundelrebe stand auf der Speisekarte im Umweltzentrum Ronney.

Von Petra Wiese 05.05.2017, 01:01

Ronney l Auf der Kräuterwanderung sollten zunächst die vielen gesunden Pflänzlein gesammelt werden. Kräuterexpertin Sabine Priezel aus Wittenberg zog mit der Gruppe, die an die 30 Köpfe zählte, ins Gelände. Das erste Kraut fand sich gleich an der dicken Kastanie hinterm Haus – die Vogelmiere. Nicht nur, dass sie nussig, erbsig, vielleicht ein wenig nach Mais schmecke, auch als Hautpflanze eigne sie sich, sie reinige von innen, erläuterte Sabine Prietzel.

Weiter ging es auf die saftigen Elbwiesen. An dem Morgen waren die Pflanzen nach den Regengüssen gleich gut abgewaschen. Die Expertin erklärte und gab Hinweise. Die Körbchen füllten sich zusehends, die Ernte war ergiebig. Es sollte immer so gesammelt werden, dass man nicht sieht, dass gesammelt wurde, bat Sabine Prietzel um Rücksicht auf die Natur.

Zurück im Objekt ging es an die Verarbeitung der Pflanzen. Da musste fleißig geschnippelt werden, bevor alles in die großen Kochtöpfe kam.

Die Suppe – in zwei Variationen – brauchte eine gewisse Zeit zum Kochen, in der die Elfenspeise zubereitet wurde, und auch die Löwenzahnknospen konnten alsbald verkostet werden. Am Ende ließen es sich alle gemeinsam schmecken.

Sabine Priezel und Birgit Jacobsen konnten noch viele Fragen der Teilnehmer rund um die Kräuter beantworten und viele hilfreiche Tipps geben. Aus Eggersdorf, Schönebeck, Bias, Hohenlepte, Zerbst und Ziepel waren die Kräuterinteressenten an dem Tag angereist. Bis auf Thomas Hanke übrigens alles Frauen. Der Ziepeler war aber mit seiner Frau da. Beide wollten das Seminar gerne mitmachen. Er musste nicht überredet werden, versicherte er. Schließlich war viel Interessantes zu erfahren, fand er.

Das Paar war das erste Mal im März beim Seminar „Mit der Natur zur Ruhe kommen“ in Ronney. Da war Thomas Hanke ebenfalls der Hahn im Korbe, denn der Kurs war ursprünglich als Frauennachmittag angelegt. Aber auch da fühlte er sich wohl in Ronney. Der Flyer des Umweltzentrums war ihm in der Reha-Klinik in Barby in die Finger gekommen. Eine ganze Reihe der Gäste am „Tag der Kräuter“ waren allerdings schon öfter in Ronney. Einige Frauen hatten diesmal sogar Tochter oder Enkelin mitgebracht.

Parallel zur Kräuterwanderung für Erwachsene bestand nämlich für Kinder das Angebot beim „Wiesendoktor“ mitzumachen. Hier beschäftigte sich Marie Henke mit den Kindern. An einem fiktiven Patienten erklärte sie, welche Kräuter für welche kleinen Wehwehchen, etwa Bauchweh oder Ohrenschmerzen, helfen. Und auch die Kinder gingen auf eine kleine Runde in die Natur, um Pflanzen kennen zu lernen und Kräuter zu sammeln.

Brennnessel, Vogelmiere, Schafgarbe, Schnittlauch, Giersch und Labkraut und Gundermann trugen Lina, Charléen, Jessy und Leni zusammen. Ebenso eifrig wie die Erwachsenen machten sich die Fünf- bis Achtjährigen an die Verarbeitung. Sie bereiteten ihre eigene Elfenspeise vor. Und sie backten Kräuterstangen, die dann auch den Großen zu ihrer Suppe serviert wurden. Die nächste Kräuterwanderung mit einem ähnlichen Menü findet übrigens am 13. Mai im Umweltzentrum statt. Infos und Anmeldungen unter 039247/413 .