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Konzert Klänge entführen an Hof der Zarin

In der Zerbster Trinitatiskirche fand ein Konzert von Professor Semjon Skigin statt. Die Faschgesellschaft hatte eingeladen.

Von Daniela Apel 15.03.2016, 13:30

Zerbst l Knapp 120 Gäste begaben sich am Freitagabend in der Zerbster Trinitatiskirche auf eine klangvolle Reise an den Hof der berühmtesten Tochter der Stadt. Im Rahmen der 51. Kulturfesttage hatte die Internationale Fasch-Gesellschaft unter dem Titel „Von der kleinen Prinzessin zur großen Zarin“ zu einer wunderbaren Hommage an Katharina die Große eingeladen.

Kraftvolles Orgelspiel sorgte für eine fesselnde Zeitreise in die Vergangenheit, durch welche Professor Semjon Skigin die Anwesenden führte. Auf charmante Weise moderierte der international gefragte Pianist das Konzert, das ganz im Sinne der kulturell so aufgeschlossenen Großfürstin gewesen sein dürfte.

Nicht nur, dass ihr Musiksalon den Künstlern stets offen stand und Katharina begabte Musiker zur Ausbildung nach Europa schickte. Während ihrer Regierung wurden 460 Opernhäuser errichtet und auch das heute wieder belebte Osterfestival ist ihr zu verdanken, wie das Publikum von Semjon Skigin erfuhr.

Zu jedem Stück wusste er eine interessante Anekdote zu berichten, während Werke von Guiseppe Tartini, Wolfgang Amadeus Mozart oder auch Claudio Monteverdi in der wunderbaren Akustik des Gotteshauses ihren zauberhaften Widerhall fanden.

Selbst eine Arie, die Katharina „mit Sicherheit nicht gehört hat“, so Skigin, nahm die begeisterten Besucher gefangen: „Erbarme dich, mein Gott“ aus der Matthäuspassion, gesungen von der amerikanischen Sopranistin Anna Fauth, Sopran. Unterdessen ließ der ukrainische Geiger Vladi Corda im passenden Barockkostüm samt Perücke den Bogen über die Saiten seiner Violine tanzen. In die Tasten von Cembalo und Orgel griff Anastasia Timofeeva. Mit spürbarer Leidenschaft brachten sie die einzelnen Stücke gefühlvoll und berührend zu Gehör – als außergewöhnliche Solisten, im beeindruckenden Duo oder als harmonisches Ensemble. Anhaltender Beifall war ihnen gewiss.

Mit der ersten, Katharina der Großen gewidmeten Hymne - Russland hat aufgrund seiner wechselhaften Geschichte inzwischen acht – verabschiedeten sich die Künstler nach gut 90 Minuten von ihren Zuhörern, die noch eine kunstvolle Überraschung erleben sollten (Volksstimme berichtet noch).