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Kreismusikschule 120.000 Euro in zwei Jahrzehnten

Talente zu fördern heißt auch, Voraussetzungen schaffen. Das macht seit 20 Jahren der Förderverein der Zerbster Kreismusikschule.

Von Sebastian Siebert 15.11.2016, 06:00

Zerbst l Die Stuhlreihen sind voll besetzt, vorn spielt das Gitarrenensemble einige Stücke. Im Versammlungsraum der Kreisvolkshochschule in Zerbst, dem Gebäude, in dem auch die Zerbster Kreismusikschule untergebracht ist, haben sich die Mitglieder des Fördervereins der Musikschule „Johann Friedrich Fasch“ versammelt. Denn der Verein existiert seit 20 Jahren. Aus diesem Anlass treffen sich die Männer und Frauen, um bei einem zwanglosen Aufeinandertreffen die vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen. Was geschafft wurde, kann sich sehen lassen. Das findet jedenfalls Musikschulleiter Heiner Donath, der das Wirken des Vereins lobte. „Ich kann eigentlich nicht allzu viel sagen, weil ich erst seit kurzem an der Musikschule bin“, erklärt er. Allerdings kenne er zahlreiche Fördervereine, „und so rührig wie dieser hier sind die wenigsten“, fügte er an.

Stephan Riemschneider, der Vorsitzende des Vereins, zieht eine kurze Bilanz des Schaffens. „Am 7. November 1996 wurde der Förderverein der Musikschule ,Johann Friedrich Fasch‘ gegründet“, sagt er. Damals traten 17 Bürger in den Verein unter dem Vorsitz von Walter Elß ein. „Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Musikschule bei der Beschaffung von Instrumenten zu unterstützen, Begabtenförderung durchzuführen und musikalische Freizeiten zu unterstützen.“ In den vergangenen 20 Jahren sei das mit einer Summe von insgesamt 120 000 Euro gelungen, welche sich im Wesentlichen aus Vereinsbeiträgen, Spenden und Fördermitteln zusammensetzen, fügt er an.

Unterstützt wurden die Beschaffung von Klassensätzen von Instrumenten, zum Beispiel Percussionsinstrumenten, zudem wurde das Unterrichtsfach Harfe etabliert. „Das Fach hat 2009 mit der Beschaffung der ersten Konzertharfen seinen Anfang genommen und im Jahr 2014 konnte mit zwei weiteren Harfen das Ensemble abgerundet werden.“ Heute finde das Harfenmusizieren in der Zerbster Musikschule auf hohem musikalischen Niveau statt. „Nicht zuletzt zeugen die Erfolge bei Landes- und Bundeswettbewerben von der hohen Qualität der Ausbildung“, so Riemschneider.

Ronney und Grimme sind beliebte Ziele für musikalische Freizeiten. „Dabei können sich die Musikschüler austauschen, es entstehen Freundschaften“, erklärt er weiter.

Seit 1997 findet das „Musik Open Air“ regelmäßig statt, wobei der Verein die Organisation übernehme. „Eine weitere Etappe der Vereinstätigkeit war das Kennenlernen des Professors Siegfried Fink, unter dessen Leitung das Percussions-Klassenmusizieren eingeführt wurde“, erinnert der Vorsitzende.

Riemschneider würdigt dabei das Wirken des langjährigen Musikschulleiters Rainer Gräßler, der den Kontakt mit dem Professor hergestellt hatte und unter deren gemeinsamer Leitung viele Percussionstalente zu Wettbewerben geführt worden seien.

Der Verein belebe zudem eine Partnerschaft zur Musikschule 45 in Puschkin, es fanden auch gemeinsame Konzerte statt. Frühlingskonzerte, Lehrerkonzerte und viele andere Auftritte zu diversen Anlässen tragen zur kulturellen Vielfalt in Zerbst bei, sagt Riemschneider.

2014 wechselte die Leitung von Rainer Gräßler, der in den Ruhestand ging, zum Weimeraner Heiner Donath.

Rund 40 Mitglieder habe der Verein, die Zahl sei seit Jahren stabil, was Riemschneider als Erfolg wertet.

Nach der Rede überreichen die Mitglieder dem Schüler Peter Demmel die Urkunde für ein Stipendium für den Kurs „Veranstaltungstechnik“ bei Ralf Gräßler an der Musikschule. Der Zehntklässler habe bei den vergangenen Veranstaltungen schon bei der Technik mitgeholfen, das Stipendium diene als Dankeschön, so Heiner Donath.