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Kriminalstatistik Weniger Delikte im Kreis Anhalt-Bitterfeld

Ein Blick in die Kriminalstatistik der Polizeidirektion Ost zeigt: Es ist friedlicher geworden auf dem Land - zumindest etwas.

Von Arlette Krickau 23.03.2018, 00:01

Zerbst l In Anhalt-Bitterfeld ist es friedlicher geworden, könnte man überspitzt sagen, schaut man in die Jahresstatistik der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost. Dort wurden im vergangenen Jahr 27.965 Straftaten registriert. Das sind 3605 Verfahren weniger als im Vorjahr, was einem Rückgang von 14,4 Prozent entspricht

Die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost ist zuständig für die Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg sowie für die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau. „Dieser Rückgang lässt sich in allen Bereichen ablesen, am deutlichsten bei den Diebstahlsdelikten“, sagt Ralf Moritz, Sprecher der Polizeidirektion Ost.

Die Diebstahlsdelikte waren auch 2017 der Bereich mit den meisten Fallzahlen. Trotz eines Rückganges der erfassten Fälle um 12.382 auf 12.009 Straftaten, ist die Polizei fast täglich mit Diebstählen beschäftigt – eines der Hauptgeschäfte. Aber: Insgesamt ist der Anteil der Diebstahlsdelikte am Gesamtstraftatenaufkommen im Jahr 2017 um 2,7 Prozent auf 42,9 Prozent zurückgegangen.

Das die Polizei unermüdlich im Einsatz ist, und das nicht nur bei Diebstählen, lässt sich gut an der Aufklärungsquote erkennen. Im Jahr 2017 wurden 54,2 Prozent aller Straftaten und damit 15.147 Verfahren aufgeklärt. Damit konnten die Polizeibeamten 1,8 Prozent mehr Fälle aufklären als im Vorjahr.

Im Zuge der Aufklärung kommt es dabei zu vielen Tatverdächtigen, die die Beamten ermitteln. Die Statistik zeigt, dass es im Jahr 2017 zur Feststellung von 10.206 Tatverdächtigen kam, wovon 7553 männlich waren.

Unter diesen Tatverdächtigen waren auch ein hoher Anteil an Jungtatverdächtigen im Verhältnis zu allen Tatverdächtigen, damit ist die Zahl in 2017 um 1,6 Prozentpunkte gestiegen. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 2020 Jungtatverdächtige mit einem Anteil von 18,4 Prozent an den Gesamttatverdächtigen ermittelt. Dazu zählen alle bis zu einem Alter von 21 Jahren. 2017 wurden 2046 Tatverdächtige unter 21 Jahre ermittelt. Das entspricht einem Anteil von 20 Prozent an der Gesamtzahl. Davon waren 437 Kinder, also bis 14 Jahre alt, 903 Jugendliche (14 bis 18 Jahre) und 706 Heranwachsende (18 bis 20 Jahre).

Dabei fällt auf, dass vor allem die Anzahl der Mehrfachtäter (fünf bis neun Straftaten) bei den Tatverdächtigen unter 21 Jahren auf 563 (2016: 544) stieg. Allein 47,2 Prozent aller Straftaten wurden durch Mehrfachtäter bei den Jungendtatverdächtigen begangen. Intensivtätern (Täter mit mehr als neun Straftaten im Jahr) wurden 14,7 Prozent der Straftaten im Bereich der Jungkriminaltität zugeschrieben.

Die Entwicklung der Jugendkriminalität war im Jahr 2017 aber auch durch einen weiteren Rückgang der Zahl der Verdächtigen bei den Diebstahls- und Vermögensdelikten geprägt. Ein Anstieg war bei den Raubstraftaten, mit einer Zunahme von elf Tatverdächtigen im Vergleich zum Vorjahr, zu verzeichnen. Im Bereich der Rauschgiftdelikte ist die Anzahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren um 45 Tatverdächtige gestiegen.

Allerdings ist dieser prozentuale Anteil im Vergleich zu den Gesamttatverdächtigen im Bereich Drogenfahndung jedoch gesunken, da in diesem Deliktsbereich 2017 mehr Tatverdächtige ermittelt wurden.

Rauschgiftdelikte gehören zu den besorgniserregenden Bereichen, denn im Vergleich zum sonst eher abnehmenden Trend in Bereich der PD Ost, sind hier die Delikte gegenüber dem Vorjahr um 24,3 Prozent gestiegen. Es wurden 1202 Fälle registriert, „allerdings auch eine Aufklärungsquote von 94,3 Prozent erreicht“, wie Moritz betont. Im Jahr 2016 (967 Fälle) wurden 235 Fälle weniger festgestellt. Bei der Aufklärung dieser Fälle wurden insgesamt 1023 Tatverdächtige ermittelt. Dabei ist die Mehrzahl, nämlich 935 Fälle, wegen des Konsums festgenommen wurden, 267 Fälle drehten sich um den Handel mit Drogen.