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Kultur Zerbster Heimatverein wird 25 Jahre

Die Mitglieder des Zerbster Heimatvereins feierten am Sonntag im Residenzschloss Zerbst. Grund war der 25. Vereinsgeburtstag.

Von Thomas Kirchner 21.08.2017, 23:01

Zerbst l Am Sonntagnachmittag, zur allerbesten Kaffeezeit, trafen sich die Mitglieder des Zerbster Heimatvereins und Mitglieder zahlreicher befreundeter Vereine zu einer Geburtstagstafel im großem Empfangsaal des Zerbster Residenzschlosses. Einen passenderen, geschichtsträchtigeren Ort gibt es wohl kaum in Zerbst. Gefeiert wurde das 25-jährige Bestehen des Zerbster Heimatvereins.

Vor 25 Jahren, am 19. Februar 1992, gründeten geschichtsinteressierte Zerbster den Heimatverein. Anfangs sind es 20 Mitglieder, die sich mit der Geschichte, Kultur, Natur, Umwelt und der Wirtschaft ihrer Heimatstadt beschäftigen. Erster Vorsitzender war damals Wolfgang Sternickel. „Heute sind wir 54 Mitglieder, überwiegend aktive Rentner“, sagt Irene Stephan, Vereinsvorsitzende mit einem Schmunzeln im Gesicht während ihrer Festrede. Das Hauptziel sei aber immer noch die Nachwuchsgewinnung. „Da sind wir auf einem gutem Weg“, erklärt die Vereinsvorsitzende. So konnten beispielsweise Schüler der Ciervisti Schule gewonnen werden, die am Tag des offenen Denkmals gemeinsam mit Vereinsmitgliedern die Aufsicht im Schloss, am Heidetor und an der Marienpforte übernahmen. Die Zusammenarbeit mit den Zerbster Schulen solle auch in Zukunft fortgeführt und ausgebaut werden.

„Auch die guten Beziehungen zum Heimatverein in Jever sind ein wichtiger Baustein unserer Arbeit“, erklärt Irene Stephan. Hier habe sich ein reger Austausch entwickelt. Bei jährlichen Treffen, die im Wechsel stattfinden, lerne man sich und die Städte sowie dessen Umland immer besser kennen.

Im vergangenen Jahr konnte der Heimatverein dank hervorragender Kooperation mit dem Förderverein Schloss Zerbst neue Ausstellungsräume im Zerbster Schloss beziehen. Gezeigt werden dort unter anderem Modelle des historischen Marktes, der Stadttore, der Wilhelminischen Kasernen und der Schlossfreiheit, die Werner Krüger dem Heimatverein durch Schenkung zur Nutzung überließ und die somit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.

„Ein herzliches Dankeschön an alle Förderer, Helfer und Freunde unseres Vereins, ohne deren Hilfe wohl so manches Projekt nicht zustande gekommen wäre“, wendet sich die Vereinsvorsitzende am Ende an die Gratulanten und wünscht sich auch weiterhin eine gute Zusammenarbeit.

Eine Stadt lebe nicht nur in der Gegenwart. Gerade ihre Geschichte sei überaus wichtig für die Identität einer Stadt und das Heimatgefühl seiner Bewohner. „Hier leistet der Heimatverein Großartiges“, betont Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD). 25 Jahre mögen im Vergleich zu den westlichen Bundesländern keine lange Zeit sein. „Doch wir hier im Osten haben eine andere Zeitrechnung“, sagt Dittmann. Viele Vereinsaktivitäten seien erst nach der politischen Wende 1989 möglich geworden. Deswegen seinen 25 Jahre eine beachtliche Zeit.

Zu den Gratulanten gehörten auch Tatyana Nindel, Vorsitzende des Internationalen Fördervereins Katharina II. und die Geschäftsführerin der Fasch-Gesellschaft Dr. Inge Werner. „Zerbst ist meine Wahlheimat und ich führe hier ein gutes Leben“, erklärt Tatyana Nindel. Die vielfältige Vereinsarbeit und das breite ehrenamtliche Engagement trage zu einem besseren Verständnis unter den Menschen bei und könne so auch viele kriegerische Auseinandersetzungen verhindern, ist Tatyana Nindel überzeugt. Inge Werner betont in ihrem Grußwort das Heimat immer dort ist, wo man sich wohl und zu Hause fühlt, Familie, Freunde und Menschen sind, mit denen man auch ehrenamtliches Engagement teilt.

Vereinsmitglied Helmut Hehne hat zwei historische Stadtansichten zum Vereinsjubiläum mitgebracht, die er selbst gemalt hat. „Dafür habe ich von meiner Frau frei bekommen“, scherzt Hehne. Auch ASKOM-Werbung Geschäftsführerin Mandy Baum gratuliert mit einer riesigen historischen Stadtansicht. „Da werden wir wohl bald mehr Räumlichkeiten brauchen“, wendet sich Irene Stephan angesichts der vielen Geschenke lachend an Dirk Herrmann.

Nach den vielen Glückwünschen und Grußworten blieb bei Kaffee und Geburtstagskuchen viel Raum für lockere Gespräche und einen regen Austausch zwischen den Jubiläumsgästen.