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Kunst in Zerbst Ein Gästezimmer als Kunstprojekt

Schüler der Ciervisti-Schule haben in der Essenzenfabrik ein Gästezimmer eingerichtet: ein Kunstprojekt von Bestand.

Von Sebastian Siebert 03.09.2016, 04:00

Zerbst l In Gruppen hatten sich die Schüler der zehnten Klasse der Ciervisti-Ganztagsschule ihrer Aufgabe genähert. Es galt, ein Gästezimmer einzurichten. Bereitgestellt wurde der Raum von Stephanie Kölling vom Verein der Essenzenfabrik. In dem Gebäude in der Kastanienallee befand sich noch ein ungenutzter, alter Raum, der zur Projektionsfläche für die Schüler wurde.

Die Umsetzung fand im Rahmen des Kunstwelten-Projektes statt, welches die Berliner Akademie der Künste seit zehn Jahren auch in Anhalt-Bitterfeld veranstaltet. Unter der Leitung der Künstlerin Ellen Kobe aus Berlin projektierten die Schüler den Raum und überlegten, wie dieser gestaltet werden könnte.

Die Schüler der Entwurfsgruppe zeichneten zunächst Skizzen des Raumes und überlegten, wie dieser eingerichtet werden kann, ohne dass etwas gekauft werden müsse. Auch Zerbst sollte sich in dem Raum widerspiegeln. So fertigten sie ein Wappen der Stadt an und hängten es an die Wand. Ein altes Kellerfenster wurde zum Schmuckobjekt. Mit getrockneten Früchten und Kräutern gespickt, ziert es nun den Raum.

Die Handwerkergruppe spachtelte die Wände, strich die Fenster, baute die Möbel aus.

In einem großem Rahmen sind Wörter zu lesen. Sie stammen vom Dessauer Schriftsteller Philipp von Zesen. Er hat diese erfunden und sie gingen in den deutschen Sprachschatz ein. Eine Dokumentationsgruppe notierte die Fortschritte und fotografierte diese und fasst die Ergebnisse in einer Präsentation zusammen.

Die Künstlerin Ellen Kobe sagte: „Wir werden noch ein Plakat entwerfen, das vorn vor der Essenzenfabrik auf den Raum hinweist und darauf, dass der Raum besichtigt werden kann.“

Der Raum ist nicht nur eine Installation der Ciervistischüler, er könnte tatsächlich als Unterkunft dienen, beispielsweise für Künstler, die in der Fabrik auftreten.

Gemeinsam mit den Schülern der Integrationsklasse, die als Gäste dazu eingeladen wurden, teilten sich die Künstler danach Brot und Salz.