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Kunstfenster In filigrane „Kräh-ationen“ eintauchen

Jörg Albert gestaltet neue Ausstellung im Zerbster Kunstfenster.

Von Daniela Apel 15.12.2016, 06:00

Zerbst l „Kräh-ationen zu Weihnachten“ stellt Jörg Albert derzeit im Zerbster Kunstfenster aus. Hinter dem amüsanten Wortspiel verbergen sich filigrane Keramikarbeiten, die noch bis Anfang Januar in der gläsernen Galerie auf der Breite zu bestaunen sind.

Beim Blick durch die Fenster entdecken Vorbeigehende fünf tönerne Bäume in Miniaturformat, an deren kräftigen Ästen halbe Äpfel hängen. Die ausgehöhlten Früchte offenbaren verschiedenste plastische Szenerien, bei denen Krähen in ganz unterschiedliche Rollen schlüpfen. Mal spielen sie Fußball, vergnügen sich am Strand oder genießen ein Rockfestival.

Jede dieser winzigen Welten ist ein Unikat und erzählt eine kleine Geschichte. „Man muss eine Weile verweilen, um zu erkennen, was sich in den einzelnen Apfelhälften verbirgt“, sagt Jörg Albert. Zugleich möchte er niemandem eine Interpretation vorgeben. „Jeder soll sich seine eigenen Gedanken machen“, meint der Zerbster, der sowohl Vorsitzender des Vereins „Farb-Ton“ als auch Mitbegründer des Vereins „Kunstfenster Sachsen-Anhalt“ ist.

„Keramik ist eigentlich für solch filigrane Details nicht geeignet“, erklärt Jörg Albert. Vielmehr würden Keramiker nach dem Motto „Immer größer“ arbeiten. „Ich wollte da mal was anderes ausprobieren, was ganz Kleines“, schildert er den Ursprung der Idee zu diesen grazilen Schnappschüssen, die er mittels Ton festgehalten hat. „Alles ist glasiert“, beschreibt er den Aufwand. Die besondere Herausforderung besteht jedoch im Gestalten der kaum einen Zentimeter messenden Krähen und noch winzigerer Details, was nur mit dem Einsatz einer Lupe gelingt. Und diese wird noch öfter zum Einsatz kommen. Denn: „Mein Ziel sind 100 Äpfel“, verrät Jörg Albert, dass stetig noch weitere Mini-Welten nach einer vorher angefertigten Zeichnung entstehen.

Für das Kunstfenster hat er einige ausgewählte Exemplare nun zusammengestellt. Auch ein Elch sowie ein Weihnachtsmann – in deutlich auffallenderem Format – schauen den Passanten entgegen. Nicht fehlen darf die „Nikolauskatze“, wie Jörg Albert anmerkt.

Nach den fotografischen „Augen-Blicken“ des Künstlers Reimar Kakuschke bieten die „Kräh-ationen“ wieder den abwechslungsreichen Kontrast, der die besondere Galerie auf der Breite auszeichnet.