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Natur Reichliche Kräuterernte auf den Elbwiesen

Das Umweltzentrum Ronney hatte zur Kräuterwanderung eingeladen. Die Ernte wurde von den Teilnehmern gleich verarbeitet.

Von Petra Wiese 22.04.2019, 01:01

Ronney l Reichlich fiel die Ernte bei den Kräuterwanderungen über die Elbwiesen aus. Zu zwei Veranstaltungen hatte das Umweltzentrum Ronney eingeladen. Die Wittenberger Kräuterexpertin Sabine Priezel nahm die Teilnehmer mit auf die Entdeckungsreise in die Pflanzenwelt.

Üppig stehen die Kräuter derzeit, freut sich Sabine Priezel. Sie haben die Trockenheit des vergangenen Jahres gut überstanden. Jetzt im Frühling ist eine gute Zeit, um Kräuter zu sammeln. Die geht bis etwa Ende Mai. Dann müsse man kosten, wie bitter die Sachen schon schmecken. Aber die Kräuterzeit ist nicht auf den Frühling begrenzt. Nach und nach wachsen immer andere Pflanzen. Im Herbst treibt vieles noch einmal durch, da können die Grundpflanzen noch einmal gesammelt werden.

Brennnessel, Vogelmiere, Giersch, Löwenzahn, Spitzwegerich, Veilchen, Knoblauchsrauke, wilder Schnittlauch, Schafgarbe und weitere Pflänzlein fanden sich in den Körben der Teilnehmer. Zurück im Umweltzentrum wurden die Kräuter sortiert und je nach Verwendung gezupft, gewaschen, geschnippelt.

Für die kleinere Gruppe beim ersten Termin, da an dem Vormittag die Fähre nicht übersetzte, ging es daran, ein Vogelmierepesto für ein Nudelgericht zuzubereiten. Weitere Kräuter wurden zu einem bunten Salat verarbeitet. Als besondere Leckerei gab es geröstete Löwenzahnknospen.

Während einige der Kräuterwanderer ganz unbedarft nach Ronney kommen, haben andere schon selber einige Sachen mit Kräutern ausprobiert. Wie Karin Hybotter, die zum Beispiel verschiedene Tees aus Kräutern kocht. Sie war begeistert, bei dem Seminar noch viel mehr zu lernen, was man alles machen kann und „dass man noch einiges an Hintergrundwissen bekommt“, sagte sie. Sie will auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder mitmachen, so wie auch der Zerbster Norbert Schnetzke. Als Renter habe er endlich Zeit, sich damit zu beschäftigen, meinte er. Das Gelernte findet dann Anwendung in der heimischen Küche.

Man könne nie genug lernen, findet auch Annette Neumann. Sie nahm schon das dritte Mal an einer Kräuterwanderung teil. Ihr Wissen gibt sie wiederum weiter in ihrer Arbeit mit geistig behinderten Menschen, erzählte sie. Außerdem sei die Wanderung in der Natur auch immer Entspannung waren sich die Frauen einig.

Dass es neben Kräutertees und Kräuterbutter noch mehr gibt, erlebten auch die Frauen und Männer der größeren Truppe bei der zweiten Wanderung. Da wurde dann Suppe aus den Kräutern gekocht und als Dessert Elfenspeise. Wiederum fanden die gerösteten Löwenzahnknospen ihre Anhänger.