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Neustart Neueröffnung nach Insolvenz

Der Zerbster Uhren-Juwelier-Klitsch musste Anfang des Jahres Insolvenz anmelden und den Laden schließen. Jetzt steht der Neustart bevor.

Von Thomas Kirchner 16.08.2017, 23:01

Zerbst l Die Neueröffnung des Zerbster Traditionsgeschäftes Juwelier Klitsch auf der Breite steht unmittelbar bevor. Der Sommer, wie es am Schaufenster lange Zeit zu lesen war, wurde es nicht. „Das Zeitfenster war dann wohl doch ein bissel knapp, doch was lange währt, wird hoffentlich gut“, freut sich Thomas Gäbe auf die Neueröffnung.

Jetzt steht der Termin. Am 4. Oktober wird sich die Tür zum Laden wieder öffnen. Der Name des Geschäftes „Juwelier Klitsch“, werde aller Voraussicht nach erhalten bleiben können. Um neu eröffnen zu können, musste allerdings eine neue Firma gegründet werden. Die Klitsch GmbH gibt es hingegen nicht mehr. „Hier läuft das Insolvenzverfahren noch immer und bis zum Abschluss wird es auch noch eine Weile dauern“, bestätigt Gäbe.

Als Shop in Shop Partner für den neuen Laden konnte wie schon zuvor die Firma Pandora gewonnen werden. Pandora, mit Sitz in Kopenhagen, wurde 1982 gegründet, entwirft, fertigt und vermarktet modernen, handveredelten Schmuck aus hochwertigen Materialien und ist eine der weltweit größten Schmuckmarken. „Wir freuen uns sehr, zukünftig mit so einem starken Partner zusammenarbeiten zu können“, freut sich Gäbe. Das Geschäft werde komplett mit neuen Möbeln ausgestattet. Ein weiterer Partner werde Xenox sein. Das Augenmerk liegt allerdings zukünftig mehr auf dem Bereich Schmuck. „Wir werden zwar auch weiterhin Uhren anbieten, aber das große Thema wird Schmuck“, erklärt Thomas Gäbe.

Einen größeren Stellenwert werde künftig auch der Bereich Trauringe bekommen. So werde eine Trauring-Lounge in die Geschäftsräume integriert. Brautpaare können sich so getrennt vom eigentlichen Verkaufsraum beraten lassen. „So stellen wir eine gewisse Privatsphäre für die betreffenden Kunden sicher“, erklärt Thomas Gäbe. „Paare sehen sich Trauringe an und andere Kunden betreten den Laden: Oh, schön, ihr plant die Hochzeit?“, nennt Gäbe als Beispiel für manch unangenehme Momente für Braut und Bräutigam, die durch das geplante Separee vermieden werden sollen. Auch wer sich für etwas hochwertigere und preisintensivere Schmuckstücke interessiert, könne dort separat beraten werden.

Kunden, die noch einen Gutschein des vorherigen Geschäftes besitzen, werden diesen im neuen Laden einlösen können. Wie und zu welchen Bedingungen sei aber noch nicht ganz klar. „Hier suchen wir nach einer Kompromisslösung. Wir möchten natürlich das die betreffenden Kunden ihre Gutscheine auch im neu eröffneten Geschäft nutzen können“, betont Gäbe. Wie diese Kompromisslösung aussehen wird, könne er noch nicht sagen, es kämen verschiedene Möglichkeiten in Frage.

Reparaturen von Uhren und Schmuck gehören auch im neuen Geschäft zum Service. „Selbstverständlich werden wir auch weiterhin die Reparatur von Schmuckstücken anbieten“, sagt Thomas Gäbe. Desweiteren seien zum Neustart des Geschäftes „Juwelier Klitsch“ auch einige Aktionen geplant. Welche das sein werden, wollte Gäbe aber noch nicht verraten.

Die Klitsch GmbH wurde 1887 gegründet und wird in fünfter Generation als Familienbetrieb geführt. Das Geschäft kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Uhren Klitsch, wie der Laden von den Zerbstern genannt wird und der in diesem Jahr sein 130jähriges Bestehen feiert, war Anfang des Jahres durch seine 100 prozentige Tochtergesellschaft uhr.de und deren Börsengang ins Schlingern geraten und musste Insolvenz anmelden, das Geschäft auf der Zerbster Breite geschlossen werden. Durch den Börsengang konnte damals keine ausreichende Finanzierung, wie eigentlich geplant, erreicht werden. Laut Thomas Gäbe waren weder der Börsengang, noch die Aktiengesellschaft Schuld an der Insolvenz. Am 30. April stieg Thomas Gäbe bei der uhr.de AG aus. Bis dahin fungierte Gäbe als Vorstand der Aktiengesellschaft. Seitdem wurde unermüdlich an der Neueröffnung des Traditionsgeschäftes gearbeitet.