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Pflanzaktion Ersatz für die verlorene Weide

Ein Dankeschön- und Baumpflanzfest feierte die DRK-Kindertagesstätte "Max & Moritz" in Gommern.

Von Manuela Langner 03.10.2017, 08:00

Gommern l Alle 168 Kinder der Kita „Max & Moritz“ hatten unter der großen Weide auf dem Freigelände Platz. Sie bot ihnen Schatten und Schutz vor Regen. Der Vogel, den sie regelmäßig beobachteten, wohnte in dem Baum. Am 22. Juni zerstörte Sturmtief „Paul“ neben anderen Bäumen der Kita auch die stattliche Weide, die vermutlich noch aus der Anfangszeit des Kindergartens stammte. „Unsere Kinder wünschten sich, dass wir eine neue Weide pflanzen“, erzählte Kita-Leiterin Gabriele Eggert zum Dankeschön- und Baumpflanzfest. Dieser Wunsch konnte den Kindern erfüllt werden.

Und noch viel mehr bot den Jungen und Mädchen ihr Kita-Fest. Sie flitzten beim Eierlaufen um die Wette, hauten die Kegel beim Kürbiskegeln weg oder ließen sich hübsche Motive ins Gesicht schminken. Die Hüpfeburg, die das Jugendrotkreuz der Kita zur Verfügung gestellt hatte, war ebenso belagert wie die Fahrzeuge der Feuerwehr. Millimeterarbeit war notwendig gewesen, damit die Drehleiter durch das Tor auf das Freigelände der Kita passte.

Ursprünglich hatte die Kita Ende Juni ihr 45-jähriges Bestehen feiern wollen. Wegen der großen Schäden durch Sturmtief „Paul“ hatte das Fest abgesagt werden müssen. Viele Kinder hatten an diesem Donnerstagnachmittag den Sturm miterlebt. Einige fürchten immer noch, dass wieder Bäume umstürzen, wenn der Wind etwas kräftiger weht.

Wie es Christiane Gieseler, die ehemalige Kita-Leiterin, bei ihrem Abschied im Dezember 2016 verkündet hatte, nahm sie an der Feier gern teil. Sie brachte einen Haselnussbaum für die Kita mit. Gommerns Bürgermeister Jens Hünerbein hatte sich mit einer Hortensie für eine Pflanze entschieden, die viel Wasser benötigt. Damit sei sie bei den „Max &Moritz“-Kindern bestens aufgehoben, erklärte Gabriele Eggert. „Wenn wir nur eine Gießkanne holen, dann sind schon alle Kinder ran.“

Für das Einpflanzen der Hortensie legte der Bürgermeister sein Jacket ab und griff selbst zum Spaten, so wie das viele Eltern machten. Auch Hausmeister Michael Lenz war zur Stelle. Er hatte schon die Holzpfähle vorbereitet, die der Weide und Robinie hinter dem Gebäude in ihren ersten Jahren Halt geben sollen.

Der kleine Nils Fritsche war mit seinen Eltern ebenfalls ganz emsig bei der Sache. Alessia Nadenau hatteals erste einen Spaten in der Hand. „Marco Krüper, Herr Stempnewski, Herr Baacke und Sven Sannemann haben sehr fleißig geholfen“, bedankte sich Gabriele Eggert für die Arbeit, die an allen Pflanzlöchern von guter Laune begleitet war.

Bei einer reichen Auswahl an Kuchen, die die Eltern gebacken hatten, und einer Tasse Kaffee blieb auch Zeit für Gespräche. Mit einer kleinen Spende für den Kuchen unterstützten die Besucher des Dankeschönfestes einen großen Wunsch der „Max & Moritz“-Kinder. Sturmtief „Paul“ hat auch ihre Matschstrecke in Mitleidenschaft gezogen. Für diesen Sommer war sie notdürftig repariert worden, aber für nächstes Jahr soll es möglichst eine neue werden.