Projekt Neuer Umsonstladen in Deetz
In Deetz gibt es jetzt einen Umsonst-Laden. Zur Eröffnung kamen zahlreiche Leute, um zu schauen, was er zu bieten hat.
Deetz l In die Räumlichkeiten des Deetzer Heimatvereins 2000 e.V., ins Hintergebäude an der Zerbster Straße, ist Leben eingezogen. Dort sind Robin Haberland und Jessika Werner mit ihrem Projekt „Dit und Dat“, dem Umsonst-Laden, untergekommen.
Seit Mitte Januar waren die Frauen damit beschäftigt, die beiden Räume sauber zu machen, herzurichten und auszustatten mit den Dingen, die sie von vielen Seiten schon geschenkt bekommen haben und die nun neue Nutzer finden sollen.
Das Prinzip ist das des Schenkens. Viele Leute haben Dinge, die sie nicht mehr gebrauchen können oder wollen. Sie liegen oft nutzlos herum und sind zum Wegwerfen zu schade. Andere Menschen wiederum suchen eventuell genau diese Dinge oder können sie sich vielleicht nicht leisten.
Sind die Gegenstände gebrauchsbereit, funktionstüchtig und sauber, können sie in den Laden gebracht und gespendet werden. Von Bekleidung, Hausrat, über Bücher bis zu Kleinmöbeln kann alles gebracht werden. Für große Sachen ist ein Aushang möglich. In Zeiten von zunehmender Armut, niedriger Renten, sozial schwachen Familien bietet der Umsonst-Laden eine Alternative. Außerdem soll das Projekt zum Nachdenken über den Wert der Dinge in unserer Konsumgesellschaft anregen.
„Ich finde es schön, dass viele alte Sachen wieder in den Kreislauf kommen“, meinte der Deetzer Ortsbürgermeister Ulrich Weimeister zur Eröffnung. Auch freue er sich, dass die alten Räume wieder genutzt werden. Eine tolle Sache, dass es hier soviel ehrenamtlichen Aktionismus gebe. Ein kleines Blümchen gab es vom Ortschaftsrat.
Mit einem Becher Sekt in der Hand durften es sich die Eröffnungsgäste im ebenfalls hergerichteten Flurbereich dann ein wenig gemütlich machen, um zwei Geschichten von Stephan Koschitzki zu lauschen. In der ersten, die sich Robin Haberland ausdrücklich gewünscht hatte, ging es um die Blödheit, die da wächst und gedeiht unter allen Bedingungen. Koschitzkis pseudowissenschaftliche Betrachtung regte zum Nachdenken und Schmunzeln an, genauso wie die zweite Geschichte vom Deckel, der einen Topf sucht...
Schließlich schnitten Robin Haberland und Jessika Werner die symbolischen Bänder zu den beiden Räume des Umsonst-Ladens durch und gaben das Stöbern frei. In einem Raum hatten sie die Bekleidung sortiert, im anderen die Gebrauchsgegenstände. Schnell hatten die ersten Besucher dies und das in den Händen. Auch brachten einige gleich „neue Ware“ für den Umsonst-Laden mit.
Der Umsonst-Laden soll keine Konkurrenz zum Schenk- laden des Coyote e.V. am Fabrikweg in Deetz sein. Im Gegenteil. Der Schenkladen startet zwar am Mittwoch in die neue Saison, aber das Projekt läuft aus. „Fernziel ist es, die Räumlichkeiten für andere sozio-kulturelle Veranstaltungen nutzbar zu machen“, erläuterte Lutz Scheidhammer, Vorstand beim Coyote e.V. Was im Schenkladen dann noch vorhanden ist, soll an den neuen Laden überführt werden. „Der Umsonst-Laden hat unser Wohlwollen“, so Scheidhammer, dessen persönliches Ziel eine Veranstaltung zur politischen Bildung noch vor der Bundestagswahl wäre.
Nun muss sich zeigen, wie der neue Umsonst-Laden angenommen wird. Die Heimatvereinsvorsitzende Annemarie Trunschel lobte, wie sehr die beiden Frauen sich rein gekniet haben. Geöffnet ist nun jeden Donnerstag von 15 bis 18 Uhr und Freitags von 16 bis 19 Uhr.
