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Radfahrertag Pedalritter entdecken die Region

Der 8. Zerbster Radfahrertag nahm gut 60 Teilnehmer mit auf Erkundungstouren in die Region.

Von Daniela Apel 08.06.2016, 07:00

Zerbst l Als Erfolg können Organisatoren und Mitwirkende den 8. Zerbster Radfahrertag verbuchen. „Wir sind glücklich und rundum zufrieden“, fasst Viola Tiepelmann die gelungene Veranstaltung zusammen. Die Leiterin der städtischen Tourist-Information begrüßte die gut 60 Pedalritter, die vom Roland aus zu ihren Touren aufbrechen sollten.

Aus Köthen und Roßlau reisten Teilnehmer an, aber auch viele Zerbster sowie Interessierte aus den umliegenden Orten schwangen sich in den Sattel, um die Region genauer zu erkunden. „Manche stießen auch erst unterwegs zu den jeweiligen Gruppen“, freut sich Viola Tiepelmann rückblickend über die rege Resonanz trotz der vielfältigen anderen Angebote am vergangenen Sonnabend. Auch die sommerlichen Temperaturen hielten die Frauen und Männer nicht davon ab, mehrere Kilometer mit dem Rad zurückzulegen. Sichtlich genossen sie den sportlich-kulturellen Ausflug durch die Natur. „Das Gemeinschaftserlebnis stellt noch einen besonderen Reiz dar“, weiß die Tourismuschefin.

Die kürzeste Tour von rund 26 Kilometern führte zu Sonne und Wind – im übertragenen Sinne. Ziel war der Energiepark der Getec Green Energy auf dem Zerbster Flugplatz, wo Vorstand Chris Döhring die über 30 Radler in die Welt der erneuerbaren Energien entführte. Rasch hatte er die Runde zwischen Solaranlagen, kreisenden Rotoren und Bioraffinerie mit seiner Begeisterung für die Erzeugung von Energie aus Wind, Sonnenlicht und Biomasse angesteckt.

Unterdessen verließ eine andere Gruppe die Stadt- und Kreisgrenze, um sich im benachbarten Jerichower Land auf die Spur der spätgotischen Flügelaltäre zu begeben. In der schlichten Kirche von Isterbies empfing Walter Scholz die neugierigen Pedalritter, die aufmerksam seinen wissenswerten Ausführungen über die eindrucksvollen Altaraufsätze lauschten. Das besondere Augenmerk galt dem wundervollen Schnitzaltar der barock ausgestatteten Dorfkirche, der im geöffneten Zustand im Mittelschrein eine Darstellung von Maria als Mater Dolorosa zeigt, auf deren Schoß der Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus ruht.

Derweil öffnete in Hagendorf Giso Kakuschke nicht nur ihre Werkstatt und ihr Atelier für das gute dutzend Radler, das sich für die Kunst- und Steintour entschieden hatte. Stolze 48 Kilometer legten sie gemeinsam zurück und sollten es nicht bereuen. So gewährte ihnen die in Bonn geborene und längst im Vorfläming heimisch gewordene Künstlerin kreative Einblicke bis ins Schlafgemach. Gut gelaunt saugten die Frauen und Männer die Inspiration auf, die von dem idyllischen Grundstück ausging, bevor sie erneut kräftig in die Pedale traten.

Den Endpunkt für alle drei durch die verschiedensten Dörfer sich erstreckenden Touren bildete Zerbst. „Rund 40 Teilnehmer fanden sich auch nochmal auf dem Markt ein“, berichtet Viola Tiepelmann von strahlenden Gesichtern. Bei Kaffee und Kuchen unterhielten sich die Radler miteinander und tauschten sich über ihre Erlebnisse aus.

„Wir wollen die Menschen der Region motivieren, die eigene Umgebung für sich zu entdecken“, erklärt die Tourismuschefin das Hauptanliegen des Radfahrertages. „Die Leute sollen Anregungen erhalten, was sie selbst in ihrer Freizeit unternehmen könnten“, glaubt sie, dass dieses Ziel ein weiteres Mal erreicht werden konnte. Zumal sich die Orte rund um Zerbst stetig weiterentwickeln und es somit regelmäßig Neues zu erkunden gibt. „Das stößt auf Interesse“, spricht Viola Tiepelmann aus Erfahrung. Wer sich einmal am Radfahrertag beteiligte, ist im nächsten Jahr meist wieder mit dabei. Von einem mittlerweile stabilen Kern von rund 50 Teilnehmern erzählt sie. „Deshalb wollen wir die Tradition fortführen.“

Wie positiv die aktuelle Ausgabe angekommen ist, hat die Leiterin der Tourist-Info im Nachhinein durch eine Premierenteilnehmerin erfahren. „Sie schaute extra nochmal bei uns vorbei, um sich zu bedanken. Das freut uns natürlich“, sagt Viola Tiepelmann. Zugleich reicht sie das Dankeschön an alle Mitwirkenden weiter – an Giso Kakuschke, Chris Döhring und Walter Scholz, welche die Pedalritter wunderbar durch ihre Kleinode führten.

Nicht zuletzt „haben unsere Radwanderleiter ihre Aufgabe wieder ganz toll gemacht“, bedankt sich Viola Tiepelmann herzlich bei den drei ehrenamtlichen Tourleitern, die sich inmer rege mit ihren Ideen einbringen. Neben Helga Rahmsdorf und Martin Schmidt war ebenfalls Rainer Sens im Einsatz, der seine Strecke aufgrund von feuchten und aufgewühlten Waldwegen spontan noch umverlegen musste.

Bleibt unterm Strich nur das Fazit von Viola Tiepelmann, dem die Teilnehmer wohl allesamt zustimmen würden: „Wir hatten einen sehr schönen Tag.“