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Renovierung Die Chemie stimmt nicht

Seit Juni diesen Jahres warten die Ciervisti-Schüler und -Lehrer auf die Renovierung ihres Chemieraumes.

Von Emily Engels 12.11.2016, 02:24

Zerbst l Als Andrea Schulze, Chemielehrerin an der Ciervisti-Sekundarschule, Mitte Juni den Bescheid bekam, den Chemieraum sofort zu räumen, hätte das Timing nicht schlechter sein können. Denn es war einen Tag vor dem alljährlichen Abschlussball.

Jeder hatte etwas zu tun, trotzdem musste „Hals über Kopf“, wie Andrea Schulze es beschreibt, eine Lösung gefunden werden. „Denn Chemikalien kann man nicht einfach irgendwo lagern“, so die Chemielehrerin. Dass sie jetzt im Vorbereitungsraum lagern sei eine absolute Notlösung, keinesfalls das Ideal.

Der Hintergrund für die Aktion: Vor fast drei Jahren hatte die Schule beschlossen, dass der Chemieraum erneuert werden soll und Mittel beantragt. „Die Möbel und Materialien stammten teilweise bereits aus anderen Schulen. Wir haben sie hier seit Gründung der Schule zehn Jahre lang benutzt und inzwischen waren sie veraltert“, sagt Schulze.

Der Kreis habe für den besagten Termin Mitte Juni mehrere Firmen arrangiert, die den Raum renovieren sollten. Doch aus der – wenn auch hektischen – Vorfreude wurde eine Zeit des Wartens. „Mal hieß es, die Möbel seien noch nicht angekommen, ein anderes Mal, der passende Boden sei noch nicht da“, erzählt Andrea Schulze.

Inzwischen seien sie auf die 48. Kalenderwoche, also auf kurz vor Weihnachten, vertröstet worden. „Was für uns Lehrer nervig ist, könnte den Schülern teilweise eine gute Note in der Abschlussprüfung kosten“, meint die Lehrerin. Denn die intensive Vorbereitung auf die Prüfungen habe bereits begonnen, bis auf einen großen, im Chemieunterricht nicht gerade unwichtigen Teil: den praktischen Unterricht. „Der lässt doch schließlich die Zusammenhänge zwischen Theorie und Umsetzung erkennen und ist der Teil, der den Schülern am meisten Spaß macht“, so die Lehrerin. Die meisten Experimente lassen sich aber leider nicht ohne die Ausstattung eines richtigen Chemieraumes umsetzen. „Ein normaler Unterrichtsraum hat zum Beispiel keinen Gasanschluss“, beschreibt Andrea Schulze eines von vielen Problemen, die die lange Wartezeit mit sich bringt.

Den Lehrkräften und den Schülern der Ciervisti-Schule bleibt zunächst erstmal nur übrig, darauf zu hoffen, dass in der 48. Kalenderwoche endlich der Chemieraum grundrenoviert wird. Sonst seien die Lehrkräfte bereits auf den Extremfall vorbereitet. Schulze: „Experimente sind ein fester Bestandteil der Prüfungen. Wenn es jedoch so weiter geht, müssen wir einige Themen ausklammern.“