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Rettungswache Hohe Standards überzeugen Prüfer

Die Zerbster Rettungswache wurde für hervorragendes Qualitätsmanagement und Digitalisierung ausgezeichnet.

Von Thomas Kirchner 06.12.2020, 00:01

Zerbst l Mehr als 50.000 Sanitäter sind deutschlandweit im Einsatz – 36 davon in den Rettungswachen Zerbst und Deetz. 365 Tage im Jahr stehen sie bereit – Tag und Nacht. Müssen sie dann ausrücken, geht es nicht selten um Sekunden, Leben und Tod. Da muss alles stimmen und jeder Handgriff sitzen: Ist das Einsatzfahrzeug desinfiziert und ohne Mängel? Sind alle medizinischen Geräte funktionstüchtig, einsatzbereit und an ihrem Platz? Sind alle nötigen Medikamente im Fahrzeug? Welche Straßen sind gesperrt?

Sieben DRK-Rettungsdienste in Sachsen-Anhalt – Salzwedel, Staßfurt, Wernigerode, Köthen, Bitterfeld, Zeitz und Zerbst – haben gemeinsam mit dem DRK Landesverband eine Qualitätsgemeinschaft gebildet und ein Qualitätsmanagementsystem implementiert. Nun wurden sie von der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS) ausgezeichnet.

„Die Basis für unser Qualitätsmanagementsystem ist die Software Al dente-IT. Alles, was innerhalb dieser Software dokumentiert wird, ist zertifizierungsrelevant“, erläutert Rettungsdienstleiter Helko Weißmüller. Die Auditoren seien während der Überprüfung mehrere Tage in der Rettungswache, schauen sich die Dokumentationen innerhalb der Software an und sprechen mit den Mitarbeitern.

„Die Kollegen haben innerhalb der Wache verschiedene Funktionen. So ist beispielsweise ein Kollege für das Qualitätsmanagement (QM) und die Fahrzeuge verantwortlich, ein Kollege kümmert sich um die Medizintechnik, ein anderer ist für die Einhaltung der Hygiene zuständig“, erklärt Weißmüller. Natürlich ginge es auch um die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. „Auch dies wird von den Auditoren überprüft und kontrolliert, ebenso wie unter anderem die Übergabe der Einsatzfahrzeuge beim Schichtwechsel oder Teilnahme der Kollegen an Weiterbildungen“, so der Rettungsdienstleiter.

Eine Besonderheit der zertifizierten DRK-Rettungsdienste ist, dass ein Großteil der DRK-Rettungswagen seit Anfang des Jahres mit Tablets ausgestattet ist. „Über eine gemeinsame webbasierte Plattform können alle Kollegen auf wichtige Dokumente zu den Medikamenten, der Medinzintechnik oder des Fahrzeugs selbst zugreifen und diese auch interaktiv bearbeiten“, betont Helko Weißmüller.

Jeder habe sofort Zugriff auf die Dokumentationen und ist gegebenenfalls über aufgetretene Probleme informiert. „Auch wichtige Infos zu kurzfristigen Straßensperrungen können hinterlegt werden, denn am Ende geht es nicht selten um jede Sekunde“, macht der Rettungsdienstleiter deutlich.

Die Digitalisierung sei eine erhebliche Erleichterung für die gesamten Abläufe. „Die Kollegen kommen zum Dienst, loggen sich ein, bekommen ihre Checklisten, um das Fahrzeug zu prüfen. Die Frauen und Männer sehen aber auch sämtliche Informationen, die sie brauchen, wie Bedienungsanleitungen oder Packlisten“, erklärt Weißmüller.

Ein weiterer Vorteil sei, dass die Verantwortlichen für QM, Hygiene oder die Medizintechnik ihre Unterlagen ebenfalls mit Hilfe der Software verwalten können. „Die medizinischen Geräte müssen beispielsweise jährlich einer Prüfung unterzogen werden. Diese Protokolle sind dort hinterlegt und können über das Tablet eingesehen werden, ebenso wie die Protokolle zu Mitarbeitergesprächen oder Weiterbildungen“, sagt Weißmüller und ergänzt: „So haben wir einen Weg zum fast papierlosem Rettungsdienst geebnet.“

Die Digitalisierung sei bei den externen Auditoren besonders gut angekommen. „Dafür gab es viel Lob und Anerkennung. Darauf sind wir besonders stolz, denn all das kommt natürlich auch den Patienten zu Gute, für die wir täglich unterwegs sind. Fast das gesamte Papier ist aus den Einsatzfahrzeugen verbannt“, so der Rettungsdienstleiter.

Weißmüller: „Da neben den Wachen Salzwedel, Staßfurt, Wernigerode sowie Zeitz auch die Rettungswachen Bitterfeld und Köthen in dieses Projekt der Digitalisierung eingebunden sind, können die Bürger absolut sicher sein, dass sie im Notfall nach allerhöchsten Standards versorgt werden – und das nicht nur in der Einheitsgemeinde Zerbst von den Mitarbeitern der Wachen Zerbst und Deetz, sondern im gesamten Landkreis Anhalt-Bitterfeld.“

„Beteiligt an dem Projekt „Digitalisierung“ waren neben der Rettungsdienstleitung natürlich auch alle Mitarbeiter und Kollegen, die bei der Umsetzung tatkräftig unterstützt und ihre Ideen eingebracht haben“, freut sich der Zerbster Rettungsdienstleiter Helko Weißmüller und spricht ihnen seinen Dank aus.