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Romantisch Schlosshochzeit - bald in Zerbst?

Nicht nur im Standesamt, sondern künftig auch in der Stadthalle oder im Schloss heiraten - das scheint in Zerbst bald möglich zu sein.

Von Arlette Krickau 24.01.2018, 06:00

Zerbst l Es soll in Zerbst geheiratet werden – am liebsten noch mehr als jetzt schon. Dazu geht es nun in die Offensive. Der Hauptausschuss hat gestern über zwei zusätzliche Orte für Trauungen beraten: Die Stadthalle und das Zerbster Schloss.

Gründe gibt es zwei: Zum einen soll es konkrete Anfragen dazu gegeben haben. „Und das in Schloss und Stadthalle schon größere Festlichkeiten stattgefunden haben, das wissen wir ja“, sagt Evelyn Johannes, stellvertretende Bürgermeisterin, beim Ausschuss. Außerdem würden die Hochzeitsgesellschaften größer werden. Vor allem Paare, die nicht in ihrer Stadt heiraten und sich speziell einen Ort aussuchen, haben häufiger große Gesellschaften. Zerbst könnte damit attraktiver als Hochzeitsort werden.

„Außerdem erweitern wir damit unsere eigene Vielfältigkeit“, so Johannes.

Wichtig sei nur, dass die Räume und Gebäude würdevoll für den Anlass seien. Positiv sei noch anzumerken, dass beide Gebäude keine langen Wege für die Standesbeamten bedeuten.

„Das Schloss ist ein besonders schönes Prestigeobjekt der Stadt Zerbst, das durch den Förderverein mit viel Arbeit und Liebe zum Detail restauriert wurde und bietet so den Paaren eine unvergessliche Hochzeit in historischer Kulisse und eine sehr individuelle Eheschließung“, findet auch Standesbeamtin Dana Sitz.

Trauungen im Schloss durchzuführen wurde vom Schlossverein selbst angeregt. Vereinsvorsitzender Dirk Hermann: „Wir hatten im Vorfeld schon Hochzeitsgesellschaften bei uns, die nach der Trauung gerne eine Führung machten. Außerdem ist das Schloss sehr beliebt als Hochzeitsfotokulisse. Oft kam dann die Frage, warum man nicht auch gleich die Trauung im Schloss machen könnte. Zusammen mit dem Standesamt haben wir dann die Idee entwickelt, die Möglichkeit geprüft und jetzt soll der Stadtrat entscheiden.“ Der Verein würde sich durch so ein zusätzliches Angebot noch mehr Zuspruch erhoffen und natürlich mehr Menschen, die in das Schloss sehen.“

Sollte es zu einer Widmung kommen, könnten Trauungen dann künftig im Eingangssaal stattfinden. Bis zu 120 Personen finden hier Platz. Die Möblierung würde der Verein übernehmen. Auch über Dekorationen wurde schon nachgedacht. „Doch da würde es erst konkret, wenn der Stadtrat dem zustimmt“, so Herrmann.

Ob auch generell Hochzeitsfeiern im Schloss möglich wären, das will Hermann sich noch offen halten. „Erst einmal müssen wir bei einer Widmung die Nachfrage abwarten. Bisher haben wir nur Trauungen und einen anschließenden Sektempfang geplant.“ Ausschließen will er es aber auch nicht. „Das bedarf in jedem Fall individueller Absprachen.“

Ob überhaupt in diesem Jahr noch im Schloss geheiratet werden könnte, muss man auch abwarten. Denn die meisten Paare planen langfristig. 53 Termine sind im Standesamt Zerbst schon angemeldet. „Wer schon angemeldet hat, den Trauort aber noch wechseln will, für den wäre es möglich. Wir müssen dann nur sehen, wie wir das planungstechnisch umsetzen“, so die Standesbeamtin. Termine, wann Trauungen im Schloss möglich sind, liegen dem Standesamt vor. „Unser Veranstaltungsplan für das Jahr steht schon. Darum sind die Termine gesetzt“, so Herrmann.

Neben schönen, großen Räumen müssen aber auch andere Sachen bedacht sein: Neben dem Saal befinden sich Toiletten, die von den Gesellschaften genutzt werden können. Die Barrierefreiheit ist allerdings nicht gegeben, da der Zugang zum Schloss nur über eine Treppe erfolgen kann. „Dies ist bei den anderen Trauorten unseres Standesamtes aber auch nicht gegeben. Die Erfahrung aus zurückliegenden Trauungen hat jedoch gezeigt, dass dies kein Problem für die Hochzeitsgesellschaften darstellt. Bisher konnten alle Gäste an den Trauungen teilnehmen“, heißt es in der Beschlussvorlage zur Erläuterung.

Wie groß die Nachfrage ist, muss man abwarten, denn bisher waren die Trauungen in den Außenstellen Lindau und Walternienburg eher in der Minderzahl. 2017 zählte Lindau zwei und Walternienburg 13 Trauungen. Das Trauzimmer in Zerbst hingegen 104.