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Sanierung Bäume fallen für Zufahrt

Eine Baustellenzufahrt auf das Gelände des einstigen Frauenklosters entsteht aktuell in Zerbst. Die Vorbereitungen hierfür haben begonnen.

Von Daniela Apel 16.10.2019, 01:01

Zerbst l Hinter der mittelalterlichen Klosterkirche entlang soll die Baustellenzufahrt auf das Gelände des einstigen Frauenklosters führen. Um die Zuwegung zu schaffen, begann der Abriss der dortigen Mauer. In der nächsten Woche finden dann die notwendigen Baumfällungen statt, wie Nico Ruhmer informiert. Der Amtsleiter für Zentrale Dienste ist zuständig für das umfangreiche Projekt, in das über zwei Millionen Euro Fördermittel aus dem Programm „Stark V“ fließen.

Mit dem Geld soll der so genannte Klausurflügel saniert und zum zweiten Verwaltungssitz umgebaut werden. Auch als Archivstandort und Museumsdepot soll der rückwärtige Teil des Gebäudekomplexes dienen, der vielen als Berufsschule bekannt ist.

Gelehrt wird auch weiterhin – allerdings dann nur noch im vorderen, direkt an der Straße gelegenen Kasernenanbau. Auf diesen konzentriert sich künftig der Unterricht der neunten und zehnten Klassen der Ganztagsschule Ciervisti, der das Objekt an der Breite als Außenstelle dient. Rund 1,9 Millionen Euro – davon 90 Prozent aus der Schulbauförderung – investiert der Landkreis in den Flügel, um das zweite Obergeschoss vor allem brandschutztechnisch zu erschließen.

Bislang nutzt die Schule noch einzelne Räume im Klausurflügel. Das ist bald nicht mehr möglich. „Dort sollen im Dezember die Abbrucharbeiten beginnen“, teilt Nico Ruhmer mit. Parkettboden, Dielen, Türen oder auch Wandfliesen sind zu entfernen, Durchbrüche zu schaffen, Leitungen zu demontieren und eine Geschossdecke abzureißen. Die Ausschreibung für diese Leistungen zur Entkernung des Gebäudeteils läuft bereits. Bis 24. Oktober können die Firmen ihre Angebote abgeben. Das trifft ebenfalls für die Rohbauarbeiten zu, die zeitgleich ausgeschrieben wurden und parallel stattfinden sollen.

Inzwischen hat der Haupt- und Finanzausschuss auch die verschiedenen Planungsleistungen vergeben. Hier kam es zu einer Verzögerung. So musste die Elektroplanung nochmal neu ausgeschrieben werden, da die ersten Angebote derart hoch ausfielen, dass die Ausschreibung aufgehoben wurde, wie Nico Ruhmer schildert. Derzeit werde die Ausführungsplanung erarbeitet, bemerkt er.

Die Zeit drängt. Bis spätestens 31. Dezember 2020 muss das Projekt „Frauenkloster“ realisiert sein. Die enge Frist gibt der Stark-V-Bescheid vor. Ursprünglich angedacht war, bereits 2017 mit der Klostersanierung zu beginnen. Vor allem die umfangreichen Nachweise zur historischen Bauforschung und Befunduntersuchung verzögerten die Umsetzung des zu 100 Prozent geförderten Projektes. Erst im März 2018 lagen die Ergebnisse vor, die Bestandteil des Bauantrages waren. Weitere Monate gingen ins Land, bis im Juni dieses Jahres endlich die Baugenehmigung vorlag.

Als separate Maßnahme, mit 564.000 Euro finanziert über den Stadtumbau Ost, konnte inzwischen das Dach der Klosterkirche komplett erneuert werden. Nun soll mit dem denkmalpflegerisch und restauratorisch begleiteten Umbau des Klausurflügels das weitaus komplexere Vorhaben in Angriff genommen werden.

Bereits im November starten – so Nico Ruhmer – die archäologischen Untersuchungen seitens des Großen Klosterhofs, der 2020 ausgebaut werden soll. Fördermittel für die Entwicklung dieses historischen Wohnquartiers hat die Stadt mittlerweile bewilligt bekommen.