1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Bequem bis zur Wohnungstür

Sanierung Bequem bis zur Wohnungstür

Die Zerbster Wohnungsbaugenossenschaft „Frohe Zukunft“ investiert gut 1,6 Millionen Euro in die Barrierefreiheit.

Von Daniela Apel 15.09.2018, 01:01

Zerbst l Bereits im Juni fiel der offizielle Startschuss für die Sanierung des viergeschossigen Blocks im Teufelstein. Die Eingänge 18 bis 22 der Wohnungsbaugenossenschaft (WG) „Frohe Zukunft“ sollen barrierefrei werden. In dieser Woche sind die Arbeiten deutlich vorangeschritten, nachdem eine notwendig gewordene Grundwasserabsenkung für eine zeitliche Verzögerung gesorgt hatte.

Der letzte der drei Treppeneingänge wurde komplett aus dem Gebäude entfernt, um ihn zu erneuern. Für die betroffenen Bewohner bedeutete die Modernisierungsmaßnahme, dass sie für fünf Tage ihre Wohnung verlassen mussten. Mancher nutzte die Gelegenheit, um sich in den Urlaub zu verabschieden, andere übernachteten in der eigenen Gartenlaube. Wer kein Ausweichquartier fand, dem wurde eine Pension gestellt, wie Knuth Jacob erzählt. Die anderen erhielten eine Entschädigung, bemerkt der WG-Geschäftsführer, für den es nicht das erste Projekt dieser Art ist.

2015 wurden beispielsweise knapp 5 Millionen Euro in drei Immobilien in der Salzstraße, am Breitestein und am Wegeberg investiert. Für die aktuelle Baumaßnahme sind rund 1,6 Millionen Euro veranschlagt. „Über das ,Aufzugsprogramm‘ erhalten wir 10.000 Euro pro Wohnung vom Land“, berichtet Knuth Jacob über die Förderung zur Barrierereduzierung. „Das ist der höchst mögliche Zuschuss“, erklärt er mit Blick auf die neuen Außenfahrstühle. Mit den Fahrstühlen sind alle Wohnungen einschließlich Keller erreichbar, ohne eine einzige Stufe steigen zu müssen – ein wichtiger Vorteil bei der Vermietung.

Von den 36 Wohnungen im Teufelstein 18 bis 22 standen bis zum Beginn der Sanierung elf leer. Sieben seien inzwischen vergeben und nur noch vier frei, weiß Knuth Jacob um die Nachfrage nach barrierefreiem, modernisierten Wohnraum.

Denn das Projekt beinhaltet neben der Umverlegung der Anschlüsse unter anderem für Elektro, Gas und Abwasser ebenfalls die Erneuerung der Balkone, die künftig etwas größer sein werden, wie der WG-Geschäftsführer informiert. In der kommenden Woche beginnt der Abriss der vorhandenen Balkonanlagen. „Wir lassen auch neue Balkontüren und -fenster einbauen“, erzählt Knuth Jacob. Unterdessen sind die WG-eigenen Handwerker damit beschäftigt, die Fassade des Wohnblocks farblich aufzufrischen.

Knuth Jacob hofft, dass die umfangreiche Maßnahme bis Jahresende fertiggestellt ist. Die Zielsetzung hängt maßgeblich von der Witterung mit ab. Die Gestaltung der Außenanlage – die Bepflanzung – ist dann für 2019 vorgesehen.

Zugleich informiert der WG-Geschäftsführer über das Folgeprojekt „Lange Straße 7 bis 17“, das nächstes Jahr in Angriff genommen werden soll. Sechs Aufzugsanlagen werden dort errichtet. „Die Baugenehmigung liegt schon vor“, erklärt Knuth Jacob. Anschließend müsse genau gerechnet werden, ob sich eine solche Sanierung wirtschaftlich noch trägt.