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Sanierung Grünstreifen säumt Gehweg

Die Sanierung der Zerbster Karl-Marx-Straße geht 2020 weiter. 1,3 Millionen Euro sind für den zweiten Bauabschnitt veranschlagt.

Von Daniela Apel 17.10.2019, 01:01

Zerbst l Seit März läuft die Sanierung des ersten, 510 Meter langen Teilstücks der Karl-Marx-Straße. Inzwischen ist das holprige Kopfsteinpflaster zwischen Bahnhofstraße und Jannowitzbrücke einer glatten Asphaltdecke gewichen. Allein der Gehweg ist noch zu pflastern. Mitte/Ende November wird mit der Fertigstellung der Maßnahme gerechnet, der sich der zweite Bauabschnitt anschließen soll.

Dieser erstreckt sich über eine Länge von etwa 440 Metern zwischen Bahnhofstraße und Biaser Straße und soll im nächsten Jahr in Angriff genommen werden. Angedacht ist derzeit, dass die Arbeiten am 1. März starten und bis 31. Oktober abgeschlossen sind. Sollte es die Wetterlage zulassen, „kann es sein, dass wir eher anfangen“, erklärte Dietmar Habelmann, Mitarbeiter des Zerbster Tiefbauamtes, auf der Bürgerversammlung am Dienstagabend. Zu dieser waren die Grundstückseigentümer eingeladen, die finanziell an der Gemeinschaftsmaßnahme zu beteiligen sind. Bevor es allerdings um die auf sie zukommenden Kosten ging, stellte Lutz Voßfeld vom Ingenieurbüro Wasser und Umwelt das Projekt vor.

Wie der Planer erläuterte, erhält die Fahrbahn, auf der ein Radfahrstreifen markiert wird, eine durchgehende Breite von 7,50 Meter. Entlang des Parks werden 26 Stellplätze geschaffen. Die Gestaltung der Parkflächen parallel zur Fahrbahn orientiert sich an denen, die bereits im Zuge der Modernisierung des Bahnhofsvorplatzes in der Karl-Marx-Straße angelegt wurden. Dahinter schließt sich direkt der Gehweg an im Gegensatz zur gegenüberliegenden, bebauten Seite, wo ein Grünstreifen den Fußweg künftig von der Fahrbahn trennt. In diesen werden auch die zehn Linden gesetzt, die als Ersatz für die zu fällenden Bäume gepflanzt werden. Zudem erfolgt das Aufstellen sechs neuer Lampen.

Um das Regenwasserproblem zu lösen, wird ein 1000er Staukanal in die Erde gebracht, wie Lutz Voßfeldt erläuterte. Die einzelnen Grundstücke werden ebenfalls an den Kanal angeschlossen, wie Dietmar Habelmann mit Verweis auf die Niederschlagsbeseitigungssatzung der Stadt ergänzte. Die Kosten für die Regenwasserleitungen betragen 78,86 Euro pro laufenden Meter und werden ab der Straßenmitte berechnet. 570 bis 770 Euro würden da zusätzlich zu den Straßenausbaubeiträgen auf die Anlieger zukommen, informierte er. Allerdings sei eine Befreiung vom Anschlusszwang möglich, wenn nachgewiesen werden könne, dass das gesamte Regenwasser auf dem eigenen Grundstück versickert.

Auf die Ausbaubeiträge ging Anja Behr im Detail ein. Wie die Amtsleiterin für Steuern, Beiträge und Beteiligungen erklärte, werden – da es sich in dem Teilstück der Karl-Marx-Straße um eine Bundesstraße handelt – anteilig unter anderem nur die Kosten für Gehwegbau, Beleuchtung und Regenentwässerung umgelegt. Das sind nach jetziger Kalkulation 182.000 Euro, womit sich nach momentaner Schätzung ein Beitragssatz von fünf Euro je Quadratmeter Grundstücksfläche ergibt. Die Höhe des Bescheides, der erst nach Abrechnung der Maßnahme erstellt wird, hängt allerdings von der Art der Bebauung und ihrer Nutzung ab. „Stundung oder Ratenzahlung sind möglich“, bemerkte Anja Behr.

Weitere 1200 Euro müssen die Grundstückseigentümer für die Erneuerung ihrer Schmutzwasser-Hausanschlüsse einplanen. Diese maximale Summe nannte Andreas Barkenthien. Er ist Bauleiter bei der Heidewasser GmbH, die als Dienstleister für den Abwasser- und Wasserzweckverband (AWZ) Elbe-Fläming agiert. Dieser nutzt die Straßensanierung, um den maroden Schmutzwasserkanal zu erneuern, der noch aus dem Jahr 1909 stammt. Die Trinkwasserleitung einschließlich der Hausanschlüsse wird ebenfalls ausgetauscht. „Das wird sie nichts kosten“, wandte sich Barkenthin an die anwesenden Anlieger. Zu guter Letzt wollen die Stadtwerke auf eigene Kosten die Gasleitung in Abschnitten erneuern, wie Lutz Voßfeldt mitteilte.

Für die Tiefbauarbeiten wird die Karl-Marx-Straße für den Durchgangsverkehr voll gesperrt – jedoch nicht komplett. Denn der Ausbau geschieht in zwei Abschnitten – begonnen wird zwischen Biaser Straße und Adolf-Otto-Straße, bevor die Maßnahme bis zur Bahnhofstraße weitergezogen wird.