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Sanierung Weitere Bauarbeiten an der Kirche St. Marien

Die Gemeinde St. Marien in Zerbst hat Spenden bekommen. Nun kann mit dem letzten Bauabschnitt an der Kirche begonnen werden .

Von Arlette Krickau 25.05.2018, 07:00

Zerbst l Manchmal stimmt einfach alles: Die Sonne steht nicht mehr ganz so hoch am Himmel, durch die Bäume streicht sachte der Wind, lässt die Wärme auf der Haut erträglich erscheinen, und die Schatten der Blätter auf dem Boden tanzen. Das Sonnenlicht lässt die Fenster von St. Marien geheimnisvoll leuchten und mitten in diesem idyllischen Moment wird ein Scheck mit einer Eins und vier Nullen überreicht.

Matthias Gommlich und Roland Thiem vom Gemeindekirchenrat von St. Marien strahlen über das ganze Gesicht, als sie den symbolischen Scheck von Claus Mangels, ehrenamtliches Mitglied für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, überreicht bekommen. „Damit wollen wir die Ost- fassade sanieren. Das ist der letzte Teil der Fassade, dann sind wir einmal rum“, sagt Matthias Gommlich mit ein wenig Stolz in der Stimme.

Viele Jahre wurde an der Kirche durch die Gemeinde ohne Zuschüsse, nur aus eigener Kraft, gebaut und saniert. Wie viel genau die Ankuhner schon in ihre Kirche gesteckt haben – egal ob finanziell oder in Eigenleistung – kann schon gar nicht mehr beziffert werden.

Um so mehr freut sich die Gemeinde, jetzt Fördermittel zu bekommen, denn die komplett geplante Sanierungmaßnahme der Ostseite ist auf 43.000 Euro berechnet. 10.000 Euro kommen nun von der Stiftung Denkmalschutz, 7900 Euro kommen von Lotto Toto, 7500 Euro sollen vom Landkreis kommen, die restliche Summe soll aus Eigenmitteln der Gemeinde und der Landeskirche gestemmt werden.

Bei der Sanierung handelt es sich um Fassadenarbeiten, bei denen die Fugen nachgearbeitet oder erneuert werden müssen, wofür Mörtel mit Otterbeiner Kalk in die Fugen kommt. Insgesamt werden vier Felder und die dazugehörigen Strebepfeiler des gotischen Chores, der an einer romanischen Basilika angebaut wurde, bearbeitet.

Es ist bereits das zweite Mal, dass die Gemeinde Fördermittel zugesprochen bekommt. Bereits 2015 hatte die Stiftung Denkmalschutz und auch Lotto Toto unter anderem mit 50.000 Euro die Sanierung der Nordseite unterstützt. In diesem Zuge wurde eine Sicherung der brüchigen Mauerkronen des offenen Kirchenschiffes, die mit einer Blechabdeckung versehen wurden, durchgeführt. Gleichzeitig erfolgte die Sanierung der knapp neun Meter hohen Feldsteinfassade, und zwar innen wie außen. Unterdessen besitzt die Sakristei nun ein Ziegeldach

Die erste Spende der Stiftung Deutsche Denkmalpflege sollte das bürgerliche Engagement weiter motivieren – mit Erfolg, wie man nun dieses Jahr sehen kann.

Ist die Maßnahme am Chor umgesetzt, sind sämtliche Sanierungsarbeiten Innen wie Außen einmal vollzogen. Einzig die Industrieverglasung der gotischen Chorfenster erinnert dann noch an behelfsmäßige Provisorien, die über die Jahre geholfen haben, den Kirchenbau zu retten.

Für die Ankuhner ist es wohl mehr als ein Segen, denn spätestens nach der 800-Jahr-Feier kennen viele Menschen mehr die Kirche und das schöne Umfeld. Das Kirchengelände ist Teil des öffentlichen Lebens und fest eingebunden. Egal, ob Sommerfest oder im Advent – das Kirchengelände wird öffentlich gemeinsam genutzt und damit die Gemeinschaft gepflegt.