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Schenkladen Nach Weihnachten wird umgetauscht

Das bevorstehende Weihnachtsfest ist für den Schenkladen in Deetz ein Thema. Passend zum Fest gibt es dort jetzt weihnachtliche Sachen.

Von Thomas Höfs 25.11.2018, 07:00

Deetz l In der Ortschaft Deetz wird der Überfluss in der Gesellschaft sichtbar. Dort gibt es seit sechs Jahren einen Laden, der sein Angebot verschenkt. Der Schenkladen des eingetragenen Vereins Coyote bereitet sich auf das kommende Weihnachtsfest vor. Das teilte jetzt Hans-Ulrich Heise mit.

„Ab Mittwoch, 28. November erwartet die Besucher ein Tisch mit Advents- und Weihnachtssachen“, sagt er. Dort finden sich Kerzen und Baumschmuck, Weihnachtsdeckchen und Lichterketten, Schwibbögen, Adventsschmuck, Geschirr mit weihnachtlichen Motiven und noch so manches andere, was Weihnachtsstimmung ins Heim zaubert.

Auch in der Kinderecke wartet manche Überraschung. Natürlich alles von Menschen geschenkt, um an die Besucher des Ladens weiter verschenkt zu werden. Nach dem Totensonntag schmücken viele Menschen ihr Heim mit vielen kleinen Lichtern. Über all in den Fenstern werden sie dann in der Dunkelheit wieder leuchten.

Die Idee dazu stammt übrigens aus dem Erzgebirge. Im 18. Jahrhundert entwickelten die Bergleute die Vorläufer der heutigen Schwibbögen. Sie wollten mit den Kerzen ihre Stuben erleuchten, weil sie wochenlang die Sonne nicht mehr sahen. Morgens, wenn sie in den Berg einfuhren, war es noch dunkel. Die Sonne war längst wieder untergegangen, als sie am Abend aus dem Berg kamen.

Die Schwibbögen sollten mehr Licht in die Häuser bringen und so die dunkle Zeit besser überstehen helfen. Die Idee setzte sich durch und in weiten Teilen sind zu Weihnachten die Schwibbögen in den Fenstern zu sehen.

Das Konzept mit dem Schenkladen kommt in der Region offenbar an. Denn in diesem Jahr besuchten die kleine Einrichtung 2000 Menschen, teilt der Betreiberverein mit. Wer auf der Suche nach außergewöhnlichen Dingen ist und nicht viel Müll produzieren will, ist in der Einrichtung gut aufgehoben. Mit Weihnachten steht eines der größten Konsumfeste vor der Tür. Zu kaum einem anderen Fest wird weltweit so viel verschenkt, wie zu Weihnachten.

An diesem Wochenende beginnt die Rabattschlacht im Handel bereits und gilt als Auftakt für die jährlichen Weihnachtseinkäufe. Doch längst nicht alle Geschenke unter dem Baum sind auch erwünscht. Nach dem Fest beginnt die große Umtauscherei. Daran beteiligt sich auch der Geschenkeladen in Deetz. Wie schon in diesem Jahr gibt es auch nächsten Jahr ein große Weihnachtsgeschenke-Umtauschaktion.

Eine gute Gelegenheit ungeliebte Weihnachtsgeschenke weiterzuschenken und dafür vielleicht ein anderes, besser passendes zu bekommen, schätzen die Betreiber ein. Dafür öffnet der Schenkladen in der Winterpause einmalig am 6. Januar seine Türen. An diesem Nachmittag wird es ein gemütliches Feuer im großen Backsteinofen und Zeit zum Schauen, Schenken, Tauschen und Klönen geben. Der Schenkladen ist an diesem Tag von 15 bis 18 Uhr für seine Freunde und Besucher geöffnet, sagt Hans Ulrich Heise.

Vor Weihnachten ist der kleine Laden ebenso Anlaufpunkt für diejenigen, die noch ein kleines Geschenk suchen. Am 12. Dezember öffnet der Laden vor dem Fest zum letzten Mal. Irgendein Mitbringsel findet sich in den Regalen meist immer.

Vor allem Kinder sind gern in der Einrichtung und schauen sich hier nach neuen Spielsachen um. Was sie nicht mehr brauchen, können sie später in den Laden zurückbringen, um anderen Kindern eine Freude zu machen. Bei den älteren Besuchern in der Einrichtung werden vor allem regelmäßig Erinnerungen wach, wenn sie die meist in die Jahre gekommenen Sachen sehen. In vielen Haushalten waren die angebotenen Sachen einst weit verbreitet.

Deshalb hören die Mitarbeiter öfter den Ausruf: „Das hatten wir auch mal bei uns zuhause in den Schränken stehen.“