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Schule Haseloff besucht Zerbster Gymnasium

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) war Gast im Zerbster Gymnasium Francisceum.

Von Thomas Kirchner 18.01.2018, 07:00

Zerbst l Kein geringerer als Fürst Leopold III. Friedrich Franz, nach dem das Francisceum gemäß eines Edikts vom 17. Oktober 1836 benannt wurde, hieß den Ministerpräsidenten in den alt-ehrwürdigen Mauern der Schule willkommen. Aus Anlass des hohen Besuches schlüpften die Schüler in die historischen Gewänder der Fürsten und präsentierten ein kurze Theateraufführung zum Thema Bildung zu der damaligen Zeit.

Haseloff zeigte sich beeindruckt und machte sich anschließend bei einem Rundgang durch das Schulgebäude ein Bild von den Lernbedingungen in dem ehemaligen Kloster. Schulleiterin Veronika Schimmel erläuterte beim Rundgang die besonderen Gegebenheiten eines so alten Gebäudes. Der Ministerpräsident ließ es sich nicht nehmen, auch hier und da in den Unterricht zu platzen und die Schüler ein wenig nach ihren Zukunftsplänen auszufragen.

Anschließend fand eine Podiumsdiskussion in der Cafeteria statt. „Ein Problem ist noch immer die Digitalisierung, das Fehlen des schnellen Internets“, machte Bennet Rietdorf, Sprecher des Schülerrates und Mitglied im Kreisschülerrat aufmerksam. Zudem müsse den Menschen die Angst vor der zunehmenden Digitalisierung, auch und gerade in Bezug auf den Arbeitsmarkt, genommen werden. „Aus Bedenken werden schnell Ängste und was Angst bewirken kann, hat man ja bei den letzten Wahlen gesehen. Eine AfD mit 20 Prozent“, erklärte der Sprecher des Schülerrates.

„Der Breitbandausbau wird in den nächsten Wochen und Monaten Fahrt aufnehmen und sollte bis zum Frühjahr 2019 abgeschlossen sein“, ging Bürgermeister Andreas Dittmann auf die Frage ein. Hier sei also Entspannung in Sicht. Man wisse, dass es Bedenken und Zukunftsängste der Bürger zum Thema Digitalisierung in den Arbeitsprozessen gibt, sagte Reiner Haseloff. „Wir haben das auf dem Schirm und werden die Politik hier besser erklären müssen“, so der Ministerpräsident.

Ein weiteres großes Thema bei der Diskussionsrunde war die Schülerbeförderung. Max Schulze aus Walternienburg monierte, dass er 100 Euro jährlich an Fahrtkosten selbst tragen müsse. „Erst alles über 100 Euro bekomme ich erstattet.“ Elternsprecherin Janet Löhn sprach die teilweise unerträglich langen Fahrzeiten im Schülerverkehr an. „Es gibt nicht wenige Schüler, die drei Stunden täglich über Land unterwegs sind. Zudem finde ich den Anteil von 40 Prozent an Stehplätzen in teilweise vollen Bussen viel zu hoch“, erklärte sie. Hier versprachen der Landkreis und der Ministerpräsident sich die Situation und die Rahmenbedingungen anzuschauen.

„Ein historisches Gemäuer, seit 500 Jahren Schule und so modern wie man sich nur ein Gymnasium vorstellen kann“, sagte Haseloff am Ende seines zweistündigen Besuches nach seinen Eindrücken gefragt. Man sei für das 21. Jahrhundert gerüstet. „Die Lehrer, die Schüler und den Unterricht, den ich besuchen konnte, haben mich beeindruckt“, ist Haseloff begeistert.

„Wir haben keine Fragen vorbereitet. Das was Lehrern, Eltern und Schülern unter den Nägeln brennt, wurde in der Diskussionsrunde angesprochen“, zeigte sich auch Schulleiterin Veronika Schimmel am Ende des Besuches zufrieden.

Neben dem Ministerpräsidenten nahmen auch Bildungsstaatssekretärin Edwina Koch-Kupfer (CDU), Cornelia Lüddemann, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, die Landtagsmitglieder Holger Hövelmann (SPD) und Dietmar Krause (CDU), Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD), der stellvertretende Landrat Bernhard Böddeker (CDU), Lehrer, Schüler- und Elternvertreter, Vertreter der Francisceumsstiftung sowie Gabriele Duckstein vom Landesschulamt an der Podiumsdiskussion teil.