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Schule Unterricht mal etwas anders

Drei Tage waren die Erst- und Zweitklässler der Walternienburger Grundschule im Werkstattfieber.

Von Petra Wiese 04.04.2017, 10:00

Walternienburg l Maria zeigt stolz ihren Hefter. Der hat sich in den drei Tagen der Frühlingswerkstatt gut gefüllt. Da sind alle Arbeitsblätter enthalten, die die Erst- und Zweitklässler erarbeiten mussten. Da finden sich Abschreibübungen und Ausmalbilder, Rechenaufgaben, Ausgeschnittenes und Aufgeklebtes. Nicht alle Bastelarbeiten passen jedoch in den Hefter. Windlichter, die mit Serviettentechnik gestaltet wurden, stehen auf den Fensterbänken. Vögel mit bunten Federn hängen an den Griffen.

Zweimal im Jahr ist Werkstattbetrieb an der Walternienburger Grundschule – einmal im Herbst und einmal im Frühling. Heißt nicht, dass die Kinder da keinen Unterricht haben. Der findet eben nur in einer anderen Form statt. Die Erst- und Zweitklässler sind gemischt und in drei Gruppen aufgeteilt. Es gibt drei Räume, die dann jeweils an einem Tag in den ersten beiden Stunden durchlaufen werden.

Da dreht es sich einmal um das Thema Ostern. Im anderen Raum sind die Singvögel an der Reihe, und im dritten Raum geht es um Obst und Gemüse. Die Tische sind anders zusammengestellt als im Frontalunterricht, so dass es noch einmal mehrere Stationen gibt.

Zum Thema Ostern sind die Kinder zum einen im sinnerfassenden Lesen gefordert, dazu müssen passende Bilder zugeordnet werden. An der Schreibstation müssen die Erstklässler ein Gedicht abschreiben, die Zweitklässler sich ein Elfchen ausdenken. Matheaufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen sind auf Ostereiern zu finden und beim Basteln entstehen Küken oder Blumenmädchen. Ähnlich sind die Stationen in den anderen Räumen aufgebaut.

Die Kinder finden den etwas anderen Unterricht, bei dem auch die Älteren die Jüngeren unterstützen können, toll, sind begeistert bei der Sache. Und auch die Eltern und Großeltern können teilhaben, wenn sie wollen. „Es ist schön, wenn immer noch ein oder zwei Eltern dabei sind, die an den Tischen mit hingucken“, so Schulleiterin Sigrid Kratky. Sie kann über mangelnde Beteiligung nicht klagen. Auch eine Oma war wieder mit dabei. Auch Veronika Otto kam zur Unterstützung. „Es ist interessant zu sehen, was die Kinder in den Projekttagen machen“, sagte sie. Da sie Spätschicht hatte, konnte sie in die Schule kommen und helfen. Ihr Sohn Alex geht in die 1. Klasse. Auch bei der Herbstwerkstatt war die junge Frau schon dabei, wie auch einige der anderen Eltern, die anzutreffen waren.