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Schwimmbad Gemäßigter Start in Freibadsaison

Der große Ansturm auf das Zerbster Freibad bleibt aus. Der Grund: Attraktionen wie Rutsche und Sprungturm dürfen nicht betreten werden.

Von Julia Puder 30.06.2020, 01:01

Zerbst l Familienspaß im kühlen Nass – das erleben Lena und Lisa gemeinsam mit ihrem Vater an diesem warmen Nachmittag in Zerbst. Von den strengen Hygiene- und Abstandsregeln, die seit 8. Juni eingehalten werden müssen, lassen sie sich diesen Spaß nicht verderben. Die drei- und sechsjährigen Schwestern toben und planschen gemeinsam im Babybecken.

Platz genug haben sie, denn das Erlebnisbad ist an diesem Tag nur mäßig besucht. „Bislang ist es noch sehr verhaltend“, bewertet Schwimmmeisterin Sandra Lisso die Besucherzahlen. Seit Beginn der Badesaison am 8. Juni waren insgesamt 1379 Badegäste im Zerbster Erlebnisbad (Stand: 29. Juni 2020). Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es 11 653 Besucher.

Dadurch komme man aber auch nicht an die zugelassene Obergrenze an Besuchern, so Lisso. Diese liegt bei täglich 350 Badegästen, Mitarbeiter eingeschlossen. Die Abstandsregeln können dadurch ohne Probleme eingehalten werden, sagt Sandra Lisso. „Wenn wir doch mal ein Vergehen beobachten, bekommt derjenige eine Verwarnung. Beim zweiten Verstoß muss er das Bad verlassen“, erzählt die Schwimmmeisterin der Stadtwerke Zerbst.

Auch auf den Liegewiesen herrschen strenge Abstandsregeln. Mundschutzpflicht gibt es aber nur in den Sanitärbereichen. Vor Betreten des Bades muss eine Kontaktliste ausgefüllt werden, um eventuelle Ansteckungsketten nachvollziehen zu können.

Gegen 15 Uhr füllt sich das Erlebnisbad langsam. Kinder und Jugendliche kommen aus der Schule, Familien unternehmen nach der Arbeit einen Badeausflug. Die meisten sind mit einer großen Picknickdecke und Snacks ausgestattet. Ein Großteil kommt aus Zerbst oder dem Umland. „Wir haben aber auch schon Anfragen aus Magdeburg bekommen“, erzählt Sandra Lisso. Die städtischen Schwimmbäder seien dort meist gut besucht, wodurch einige auf die länd- lichen Angebote ausweichen, so Lisso.

In den Morgenstunden – das Schwimmbad hat ab 1. Juli von 9 bis 20 Uhr geöffnet – findet in den Becken das Schulschwimmen der Grundschulklassen aus der Region statt. Außerdem trainieren zurzeit Sportler des Turnvereins „Gut Heil“ Zerbst im Erlebnisbad.

Damit sich nicht zu viele Kinder am Sprungturm und den Wasserrutschen ansammeln, müssen die Attraktionen bis auf Weiteres geschlossen bleiben, wie Schwimmmeister Peter Zschosch erklärt. Jeder Landkreis lege dabei individuell fest, was zugänglich ist und was nicht, so Zschosch.

Er kümmert sich gemeinsam mit seinen Kollegen auch um die Überprüfung der Wasserqualität im Zerbster Erlebnisbad. Täglich wird zweimal eine Wasserprobe entnommen, um den ph-Wert und den Chlorgehalt zu überprüfen. Das aufwendige Filtersystem des Freibades sorgt dafür, dass alle Keime aus dem Wasser entfernt werden, wie Peter Zschosch erklärt. „Es braucht sich niemand sorgen wegen einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus zu machen. Chlor ist das beste Desinfektionsmittel“, sagt Zschosch. Gröberen Schmutz entfernen die Mitarbeiter per Hand oder nutzen einmal die Woche den Unterwassersauger.

Die Badegäste können ungestört baden und ihre Runden schwimmen, so Schwimmmeister Peter Zschosch. Die Nichtschwimmer- und Schwimmerbecken sind dabei angenehme 22 Grad Celsius warm. Das Planschbecken für die kleineren Kinder wird extra beheizt und kommt auf eine Badewannentemperatur von 26 Grad Celsius.