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Sicherheit Evakuierung der Burg geübt

Auf der Lindauer Burg gab es eine Evakuierungsübung. Sie sollte zeigen, dass die Menschen den Turm im Ernstfall schnell verlassen können.

Von Thomas Höfs 20.08.2020, 01:01

Lindau l Die Evakuierung der Burg in Lindau hat Ortsbürgermeister Helmut Seidler gestern üben lassen. Die Veranstaltung solle dazu dienen, sagte er vorher, um zu zeigen, dass die Menschen im Ernstfall schnell den Turm verlassen können. Seit dem vergangenen Jahr kann die Kleinstadt und der Heimat- und Verkehrsverein den Burgturm nur noch sehr eingeschränkt nutzen.

Auf Nachfrage hatte der zuständige Landkreis den gleichzeitigen Aufenthalt von Personen in dem historischen Gebäude drastisch reduziert. Nur noch eine kleine Zahl von Menschen könne sich hier gleichzeitig in dem Gebäude befinden, hatte die Behörde festgelegt, nachdem es Diskussionen zur Zahl der zulässigen Teilnehmer bei standesamtlichen Trauungen im Erdgeschoss gegeben hatte.

Seit der Reduzierung der zulässigen Besucherzahl kämpft Ortsbürgermeister Helmut Seidler darum, dass der Turm wieder wie früher genutzt werden kann. Der Heimatverein hatte hier regelmäßig Veranstaltungen im ersten Obergeschoss durchgeführt. Die sind aktuell nicht mehr möglich.

Eine Evakuierung der Personen aus dem Burgturm ist nach Ansieht des Ortsbürgermeisters möglich. Das soll die Übung untermauern. Über eine Leiter am Turm könnten die Menschen im Ernstfall das Gebäude vom Dach aus schnell verlassen. Die Feuerwehr in Lindau besitze so eine Leiter, sagte er weiter. Damit wäre diese Frage schon geklärt.

Überzeugt werden müsse jetzt der Denkmalschutz. Darum soll die Übung auch abgehalten werden. Denn das Dach muss verändert werden. Die Zinnen stehen zu dicht. Dies verhindere, dass alle Menschen gefahrlos die rettende Leiter erreichen können, erzählt er. Die Stadt wolle deshalb erreichen, dass eine Zinne abgebaut und durch eine mobile Zinne ersetzt werden könne, die im Brandfall weggeschoben werde, um an die Leiter zu gelangen.

Die Genehmigung dazu müsse aber der Denkmalschutz erteilen, sagt er weiter. Mit seinen Fotos während der Übung wolle er das dokumentieren und damit den Entscheidungsträgern eine Hilfestellung geben.

Denn die Burg soll in der Kleinstadt zukünftig nicht nur ein Denkmal sein, sondern zunehmend mit Leben erfüllt werden. Das hatten sich die Mitglieder des Heimat- und Verkehrsvereins vorgenommen. Zahlreiche Aktivitäten hatten sie hier entwickelt. Um die Burg aber mit Leben zu erfüllen, muss der Turm auch nutzbar sein, wünschen sie sich. Ortsbürgermeister Helmut Seidler sieht sich auf dem richtigen Weg. Er hofft, dass die Kommune mit der Übung zeigen könne, dass die Lage in dem Turm bei einem möglichen Brand beherrschbar wäre.

Mit den Mitarbeitern der Kreisverwaltung hatte es zuvor bereits Treffen gegeben. Die wertete der Ortsbürgermeister als sehr konstruktiv aus. Mit den entsprechenden baulichen Möglichkeiten hatten die Behördenvertreter dabei zu verstehen gegeben, sei eine Nutzung des Burgturms wie früher mit vielen Menschen wieder möglich. Je früher dies geschehen könne, umso besser, meint der Ortschef.

Dann könnten die Vereinsmitglieder wieder mit dem Turm planen. Bei den Bürgern kam die ungewöhnliche Atmosphäre in den zurückliegenden Jahren ebenso immer gut an. Daran wollen die Lindauer anknüpfen, sagt der Ortsbürgermeister. Dann könne sich der Verein auf die eigentliche Arbeit konzentrieren und wieder mehr Kultur für die Bürger in der kleinen Stadt organisieren.