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Sparkasse  Lindauer Filiale schließt

Die Lindauer Filiale der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld wird geschlossen. Alternativ fährt fortan ein mobiler Geldautomat vor.

Von Nadin Hänsch 28.06.2017, 01:01

Zerbst/Lindau l Zukünftig wird die Zerbster Filiale der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld die einzige in der Einheitsgemeinde sein. Der Grund: Zum Sonnabend wird die Sparkassen-Filiale in Lindau geschlossen. Insgesamt 700 Girokonten werden dort geführt.

„Es ist nicht in Ordnung, dass etwas, wofür wir so hart gekämpft haben, verloren geht“, bekundete Lindaus Ortsbürgermeister Helmut Seidler seinen Ärger über die infrastrukturelle Verschlechterung.

„Niemand muss auf die vertraute Beratung verzichten. Die Zusammenarbeit zwischen Sparkasse und Kunde wird mit dem gewohnten Mitarbeiter, dann in der Zerbster Filiale, fortgeführt“, sagte Markus Klatte, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld. Auch die Bargeldversorgung solle weiterhin sichergestellt werden. Hierzu sei geplant, dass einmal im Monat ein mobiler Geldautomat in Lindau Station machen solle. Der genau Fahrplan werde Anfang Juli stehen.

Helmut Seidler sieht damit den Bedarf noch lange nicht gedeckt. „Einmal im Monat ist einfach zu wenig.“ Zudem fordert der Ortsbürgermeister einen Rückbau des Pavillons. „Die Filiale hat nun einmal eine auffällige Bauweise und das Verhältnis von Nutzfläche zum umbauten Raum ist ungünstig“, gab Seidler zu bedenken.

Egal, wie das Objekt zukünftig genutzt werden solle, die Betriebskosten seien dadurch hoch. „Die einzige Möglichkeit, um aus der ungünstigen Situation städtebaulich noch etwas rauszubekommen, sehe ich in der Sichtbarmachung der Kirche, der Grundschule und der Burg, die das Herzstück des Ortes bilden und vom Sparkassenbau verdeckt werden.“

Helmut Seidler könnte sich vorstellen, dort nach dem Rückbau Stellplätze für Wohnwagen entstehen zu lassen. Der Anschluss für Wasser und Abwasser sei dann ein Einfaches. Die Kreissparkasse stellte einen Termin in Aussicht, um abzuklären, welche technischen Möglichkeiten für einen Rückbau bestehen.

Die Gründe für die Entscheidung der Sparkasse sieht Markus Klatte in der langfristigen Sicherung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit. Damit positioniere sich die Sparkasse zukunftsorientiert vor dem Hintergrund der Entwicklung im ländlichen Raum, der rasant zunehmenden Digitalisierung von Bankdienstleistungen und der negativen Auswirkungen der anhaltenden Niedrig- und Minuszinsphase. Zudem sei die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis seit Jahren rückläufig.

„Mit unseren 16 Filialen im Landkreis betreiben wir auch zukünftig das dichteste Filialnetz. Jede zweite Bankfililae ist eine Sparkassen-Filiale“, so Klatte. Weitere neun Selbstbedienungsstandorte und 41 Geldautomaten gehören dazu. Insgesamt werden zehn Ortschaften regelmäßig von einem mobilen Geldautomaten angefahren.